Dienstag, 23. Dezember 2014

Anders Leben

Die Sonne taucht das Dorf ins Licht. Die Dunkele Nacht ist vorbei. Der Tag bricht an... somit auch die Arbeit.

Wasser holen,
das Geschirr vom Vortag waschen
das Haus ausfegen
Feuer machen
Wasser kochen
Tee trinken und was essen
wieder Wasser holen
der Wasser-Eimer schwankt gefährlich auf meinem Kopf
Zähne putzen unter freien Himmel
mit einer Hacke das Feld hacken
Mais pflanzen
mit der Schubkarre gehts zur Mühle: Mais verwandelt sich in Maismehl
Wasser holen
Wäsche mit den händen waschen
Das Huhn töten, rupfen, ausnehmen
Maisbrei rühren
Die ungeübte Hand am Feuer verbrennen
Zufrieden am Feuer setzen und den ersten selbstgekochten Maisbrei verspeisen
Erdnüsse rösten
Erdnüsse mit Steinen zu Peanutbutter verwandeln 
vor der Küchenhütte sitzen, Tee trinken und die Zeit fließen lassen
Wenn es dunkel wird werden Kerzen angezündet.
Früh Schlafen gehen.

"Ein Jahr anders Leben" ist einer der Leitsätze des Freiwilligenprogramms der Jesuiten. Dies hab ich in der letzten Woche mal ganz intensiv ausprobiert. Mit meinem guten Freund und Shona-Lehrer bin ich in ein weiter entfrentes Dorf gefahren. Wir haben dort seine Großmutter besucht. Die alte super-herzliche Frau hat sich sehr über den Besuch des Enkels und mir gefreut. Voller Stolz zeigte sie mir ihr Haus, dass sie selbst nach dem Tod ihres Ehemannes errichtet hat. Da mein Shona immer noch ausbaufähig ist und ihr Englisch auf einige Worte belief, wurde unsere Kommunikation recht abenteuerlich. Aber mit den paar Worten und Sätzen, Händen und Füssen gings dann doch irgendwie. Sehr berührt hat mich die unendliche Gastfreundschaft und Geduld jemanden Fremdes wie mich aufzunehmen, der sich nebenbei von morgens bis abends ziemlich hilflos verhält, die Bereitschaft trotz ihrer Armut alles zu teilen was sie hat und die Dankbarkeit dass ich sie besucht habe






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Mittwoch, 10. Dezember 2014

Together We Can Stop Gender-Based-Violence

Letzte Woche gab es einen großen Aktionstag gegen Gender-Based-Violence im Wadzanai-Center. Im Programm einer größeren Aktion, die landesweit stattfindet und den Titel 16-Days of activism against gender based violence trägt, wurde auch im Wadzanai ein Aktionstag durchgeführt.
Viele Gäste und Organisationen versammelten sich an diesem Tag im Community Center. Es wurden viele Reden gehalten in denen auf die besonderen Probleme der gender-based-violence eingegangen wurden. Das 90% der Täter männlich sind und es somit besonders ein Frauen-Thema ist, kam deutlich heraus. Es wurden mehrfach auf die psycholigischen, emotionalen und physikalischen Folgen von sexueller und häuslicher Gewalt hingewiesen. Wie auch sexueller Missbrauch bei Kindern ein Thema war
Im Zusammenhang mit der Stellung der Frauen wurde auch die wirtschaftliche und gesundheitliche Situation von Frauen in Simbabwe diskutiert.
Gerad im ärmlichen Umfeld fehlt das Geld für eine entsprechende Gesundheitsversorgung. Die Frauen sind dann oft abhängig von den Ehemännern die das Geld mitbringen und auch darüber entscheiden wie das Geld engesetzt wird. Und wenn es im Zweifel die nächste Bar ist.

Der große Aufruf an dem Aktionstag, war jede Form von Gewalt zur Sprache zu bringen, anzuzeigen. Vertreter der Polizei waren ebenso da, um ihre Bereitschaft Opfer zu unterstützen zu zeigen.

Täter anzuzeigen ist keine Selbstverständlichkeit-vor allem in den sehr ländlichen Gebieten. Der Weg zur nächsten Polizeistation ist weit. Und die finanzielle Abhängigkeit gerade zu männlichen Familienmitgliedern hoch. Oft fühlen sich die Opfer und die Angehörigen dem gegenüber völlig machtlos.
Ich habe mal von einem Fall gehört, wo der Familie des Opfers (Kindermissbrauch) als „Wiedergutmachung“ eine Ziege überreicht wurde. Eine Ziege mag ein kostbares Geschenk sein, das Opfer erfährt somit jedoch keine Gerechtigkeit und muss zudem in Angst vor dem Täter weiterleben.

Um so wichtiger und wertvoller ist es, dass es Menschen gibt, die sich gegen diese Ungerechtigkeit auflehnen und engagieren. Das Wadzanai ist eine lokal-gegründete Organisation. Die Frauen kommen alle aus der Umgegbung. An diesem Tag gab sogar eine Demo durch Makumbi. Rund 500 Leute zogen mit Plakate und Bannern über die Straßen und riefen auf:„Together we can Stop Gender based violence“



Nicht erschrecken! Der Frau ist nichts passiert. In einem Theaterstück wurde die Thematik aufgearbeitet.



Weihnachtsbäckerei

Am ersten Advent hat mich dann doch die Sehnsucht nach adventlicher Stimmung gepackt: Also hab ich bei mir eine kleine Weihnachtsbäckerei gestartet und bekam tatkräftige Unterstützung :)

Völlig geschockt waren meine Helfer als sie dann die eigens gebckenen Plätzchen auch noch essen durften. Damit hatten sie wohl nicht gerechnet. 

Hier einige visuelle Eindrücke!







Schools Out!!!

Es ist das letzte Wochenende des Terms. Das Schuljahr ist fast vorbei und Weihnachten ist auch schon in sichtweit. In der Pre-School, in der ich mithelfe, gibt es eine Graduation-Feier. Es ist alles hoch-offziell. Die Kinder tragen Lieder und Geschichten vor. Es ist viele Gäste geladen. Die Ordensschwestern und der Superior der Mission ist gekommen. Genauso wie viele Eltern und Verwandte. Die Kids aus dem Kinderheim sind auch alle da um ihre älteren oder jüngeren Geschwister zu unterstützen. Die Kleinen Absolventen tragen sogar Roben und bekommen Zertifikate überreicht. Es gibt richitg gutes Essen mit Fleisch, Reis, Salat und Softdrinks.. sogar Eis als Nachtisch.

Es mag komisch sein, dass für die Vorschule so ein großer Aufwand betrieben wird, für einige Kinder mag es aber vielleicht der einzige offizielle Abschlussfeier in ihrem Leben bleiben.






Für einen Fall hat es heut nicht gereicht: Einer Familie hat das Geld für Graduation-Feier nicht gereicht. Der Vater ist ernsthaft krank und die Arztrechnungen hatten nun wohl höhrere Priorität. Für das Mädchen ist es sehr traurig. Zumal sie ist erst vor einigen Wochen zum Opfer eines Missbrauch geworden.