Freitag, 28. November 2014

Was bisher geschau...Frauenpower (16 Kinder!)

Das Frauenzentrum Wadzanai wird langsam zu einer meiner Lieblingsorte in Makumbi. Im Gegensatz zur Mission ist das Wadzanai nicht so überlaufen und die Mitarbeiterinnen dort kennen mich nun und ich hab tolle Gespräche mit den Frauen. Eine Frau erzählte mir einen Tag dass ihre Großmutter 16 Kinder hatte. Mit viel Humor erzählt sie „stell dir vor 16 Kinder...ich glaub ab dem 5. war es eher wie auf Klo gehen“

Ich helfe hier viel im Food-Processing mit. Mit dem Trockner tocknen wir die verschiedenesten Früchte und Gemüse -Sorten. Die Peanutbutter-Maschine produziert die leckerste Peanutbutter im Land. Dann gibt es oft auch Meetings und Veranstaltungen. Wie letztens die Mitgliederversammlung des Community Centers wo unter anderem der Haushalt und Budget-Planung vorgestellt und diskutiert wurde. Das zeigt auf der einen Seite wie transparent die Organisation arbeitet, auf der anderen Seite kann diese Diskussion kann die weiblichen Mitglieder auch befähigen in diesem Finanz-Themen fit zu werden.
Als eigene kleine Aufgabe habe ich nun die Frauen in Computer-Themen zu trainieren. So habe ich mit einigen schon eine Email-Addresse eingerichtet und geübt wie man sich einloggt und Emails verschickt. Ich hoffe dass ich damit weitermachen kann und auch Frauen trainieren kann, die noch keinen Kontakt zu PCs hatten. Auch in Simbabwe wird das gerade in der Kommuniktation mit Geldgebern und bei der Vernetzung mit anderen Organisationen immer wichtiger.

 

Was bisher geschah...Schule!

In den Schulen herrscht große Aufregung und Anspannung: Es ist Prüfungszeit. Gerade für die A-Levels (Abiturienten) ist dies eine aufregende Phase. Auch in der Pre-School gibt es Ende November eine Gradulation-Feier für die älteren Kis die dann auf die Primary School (Grundschule) wechseln. Diese Gradulation-Feier bereiten wir nun schon seit einigen Wochen eifrig vor. Es werden Songs und ein Theaterstück eingeübt.

An dieser Stelle vielleicht einige Worte zum Schulsystem, welches man so komplett auch in Makumbi wiederfindet:

Mit 3-4 Jahren kommen die Kinder in die Pre-School. Eine Mischung aus Kindergarten und Vorschule. Hier müssen sie ein bestimmtes Niveau erreichen um in die Grundschule gehen zu können. Normalerweise dauert das zwei Jahre, bei ganz cleveren Kids nur ein Jahr.
Nach der Pre-School kommen die Schüler in die Primary School Dort geht es los mit Grade 0 Was auch nochmal eine Art Vorschule ist. Anschließend geht es mit Grade 1-7 weiter. Jeweils ein Jahr.
Die Schulgebühren für Pre und Primary School sind verhältnismäßig niedirg und liegen bei ca 20 Dollor pro Terms. Es gibt aber auch Familien die sich diese Summe nicht leisten können. Es gibt die Variante mit Sachgütern wie z.B. Mais zu bezahlen oder es wird nach einer andern Lösung gesucht.

Das Schuljahr ist in drei Terms eingeteilt

Term 1:Januar-März, April ist frei,
Term 2: Mai- Juli, August ist frei,
Term 3: September -November/ Dezember ist frei.

Die High-School/Secondary School ist dann in Forms eingeteilt. Die Zählung beginnt zum Beginn der High School Neu. So beginnt es hier mit Form 1, Form 2 usw. In Form 4 macht man das O-Level. Das ist vergleichbar mit dem Mitteleren Schulabschluss in Deutschland. Danach kann man Training (Ausbildungen) besuchen oder mit der Secondary School fortsetzen und sich in Form 5 und Form 6 auf das A-Level als Abitur vorbereiten. Mit den A-level wird auch die berechtigung eine Universität zu besuchen, erreicht.
Viele Secondary School sind Boarding Schools als Internate. Die Schüler halten sich dann drei Monate am Stück in den Internaten und in der Schule auf. Oft ohne Kontakt nach Hause zu haben. Handys sind nämlich nicht gestattet. In Makumbi besuchen ca 600 SchülerInnen die Boarding Schule, hinzu kommen ca 200 Day Students. Also Leute aus der Umgebung, die die Schule besuchen. Durch die Mixung von Boarding School und Day School vermisschen sich hier Familien, die sich eine Boarding School leisten können mit Kids aus der ländlichen Umgebung. Eine Selektion wie im deutschen Schulsystem gibt es nicht. Alle besuchen von der Pre-School bis zum A-Level die gleiche Schule. Ein SchülerIn der im ersten Anlauf das O-Level nicht geschafft hat, kann wiederholen und später noch das A-Level machen und zur Universtät gehen. Der Unterricht findet komplett auf Englisch statt.
Die Schulgebühren sind hier deutlich höher als an der Primary School. Für Day Students ca 100 Dollar, Für Boarding Students ca 450$ 

Gerade Kinder aus ärmeren Familien kommt die Struktur des Schuljahres in verschiedenen Terms sehr entgegen. Sie können so in den freien Monaten (April, August und Dezember) arbeiten gehen und somit ihre Schulgebühren, zusammen sparen. Oft ist es aber auch nicht möglich die hohen Gebühren zu zahlen. Zum Beispiel wenn jemand in der Familie krank wird oder stirbt. Oft verlieren die Jugendlichen so ganze Jahre und besuchen deswegen erst später die nächste Form.  

Schuluniformen für die großen...

...und für die kleinen.
 

Was bisher geschah...Regen!

Es flimmert die heiße Oktober Sonne zwischen die Felsenberge auf die Missionsstation und die umliegende trockene Landschaft. Inzwischen wurde der ewig-währende Sonnenschein und damit auch die ewige Trockenheit, schon von kurzen Regenschauern unterbrochen.

Als ich am Montag von meinem Wochenendtrip aus Mutare in Harare ankomme, erlebe ich den Anfang der Regenzeit wie ich mir sie nicht hätte vorstellen hätte können. An der Fourth Street in Harare einer der größten Busbahnhöfe verstecken wir uns gerad noch rechtzeitig in dem Vorraum von einem Laden. Als es losgeht: Der Regen kommt begleitet von Hagel und innerhalb von Minuten haben sich die Straßen in Flüssse verwandelt. Der Himmel ist dunkel. Manche Autos versinken bis zu den Spiegeln im Wasser. Oft gibt es an dem Straßenrand eine ecklige Kuhle wo Müll drin liegt und schwer nach Urin riecht. Auch diese füllen sich mit Wasser und schlamm. Nach einer halben Stunde in der wir keinen Fuss vor den anderen setzen konnten, bietet uns ein netter Mann an Christina nach Hause und mich zum richtigen Kombi zu fahren. Da es nun unmöglich erscheint ein offizelles Taxi zu bekommen, willigen wir ein. Kurz noch an Mutti-Spruch „Geh-nicht-fremden.mit“ gedacht, schon geht die Fahrt schon los. Möglichst nah bringt mich der nette Mann ( dessen namen ich leider nicht mehr weiß) an meinem Kombi heran. Auch Christina ist später gut in ihrer Unterkunft angekommen. Trotzdem versinke ich beim Aussteigen bis zu den Knien im Schlamm. Der klatschenasse und dreckige MuRungu (weiße Person) sorgt auf dem Busbahnhof für helle Aufregung und nach einigem Suchen erreiche ich nun endgültig durchgeweicht den richtigen Kombi. Die Fahrer warten noch ein wenig bis sich das Wetter beruhigt und starten dann ihre Fahrt in Richtung Dombashava, also ichtung Makumbi. Kaum verlassen wir die Stadt, öffnete jemand den Wagen und es kommt uns strahlender Sonnenstein und die pure Trockenheit entgegen. Offensichtlich hatte es hier nicht geregnet.