Dienstag, 23. Dezember 2014

Anders Leben

Die Sonne taucht das Dorf ins Licht. Die Dunkele Nacht ist vorbei. Der Tag bricht an... somit auch die Arbeit.

Wasser holen,
das Geschirr vom Vortag waschen
das Haus ausfegen
Feuer machen
Wasser kochen
Tee trinken und was essen
wieder Wasser holen
der Wasser-Eimer schwankt gefährlich auf meinem Kopf
Zähne putzen unter freien Himmel
mit einer Hacke das Feld hacken
Mais pflanzen
mit der Schubkarre gehts zur Mühle: Mais verwandelt sich in Maismehl
Wasser holen
Wäsche mit den händen waschen
Das Huhn töten, rupfen, ausnehmen
Maisbrei rühren
Die ungeübte Hand am Feuer verbrennen
Zufrieden am Feuer setzen und den ersten selbstgekochten Maisbrei verspeisen
Erdnüsse rösten
Erdnüsse mit Steinen zu Peanutbutter verwandeln 
vor der Küchenhütte sitzen, Tee trinken und die Zeit fließen lassen
Wenn es dunkel wird werden Kerzen angezündet.
Früh Schlafen gehen.

"Ein Jahr anders Leben" ist einer der Leitsätze des Freiwilligenprogramms der Jesuiten. Dies hab ich in der letzten Woche mal ganz intensiv ausprobiert. Mit meinem guten Freund und Shona-Lehrer bin ich in ein weiter entfrentes Dorf gefahren. Wir haben dort seine Großmutter besucht. Die alte super-herzliche Frau hat sich sehr über den Besuch des Enkels und mir gefreut. Voller Stolz zeigte sie mir ihr Haus, dass sie selbst nach dem Tod ihres Ehemannes errichtet hat. Da mein Shona immer noch ausbaufähig ist und ihr Englisch auf einige Worte belief, wurde unsere Kommunikation recht abenteuerlich. Aber mit den paar Worten und Sätzen, Händen und Füssen gings dann doch irgendwie. Sehr berührt hat mich die unendliche Gastfreundschaft und Geduld jemanden Fremdes wie mich aufzunehmen, der sich nebenbei von morgens bis abends ziemlich hilflos verhält, die Bereitschaft trotz ihrer Armut alles zu teilen was sie hat und die Dankbarkeit dass ich sie besucht habe






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Mittwoch, 10. Dezember 2014

Together We Can Stop Gender-Based-Violence

Letzte Woche gab es einen großen Aktionstag gegen Gender-Based-Violence im Wadzanai-Center. Im Programm einer größeren Aktion, die landesweit stattfindet und den Titel 16-Days of activism against gender based violence trägt, wurde auch im Wadzanai ein Aktionstag durchgeführt.
Viele Gäste und Organisationen versammelten sich an diesem Tag im Community Center. Es wurden viele Reden gehalten in denen auf die besonderen Probleme der gender-based-violence eingegangen wurden. Das 90% der Täter männlich sind und es somit besonders ein Frauen-Thema ist, kam deutlich heraus. Es wurden mehrfach auf die psycholigischen, emotionalen und physikalischen Folgen von sexueller und häuslicher Gewalt hingewiesen. Wie auch sexueller Missbrauch bei Kindern ein Thema war
Im Zusammenhang mit der Stellung der Frauen wurde auch die wirtschaftliche und gesundheitliche Situation von Frauen in Simbabwe diskutiert.
Gerad im ärmlichen Umfeld fehlt das Geld für eine entsprechende Gesundheitsversorgung. Die Frauen sind dann oft abhängig von den Ehemännern die das Geld mitbringen und auch darüber entscheiden wie das Geld engesetzt wird. Und wenn es im Zweifel die nächste Bar ist.

Der große Aufruf an dem Aktionstag, war jede Form von Gewalt zur Sprache zu bringen, anzuzeigen. Vertreter der Polizei waren ebenso da, um ihre Bereitschaft Opfer zu unterstützen zu zeigen.

Täter anzuzeigen ist keine Selbstverständlichkeit-vor allem in den sehr ländlichen Gebieten. Der Weg zur nächsten Polizeistation ist weit. Und die finanzielle Abhängigkeit gerade zu männlichen Familienmitgliedern hoch. Oft fühlen sich die Opfer und die Angehörigen dem gegenüber völlig machtlos.
Ich habe mal von einem Fall gehört, wo der Familie des Opfers (Kindermissbrauch) als „Wiedergutmachung“ eine Ziege überreicht wurde. Eine Ziege mag ein kostbares Geschenk sein, das Opfer erfährt somit jedoch keine Gerechtigkeit und muss zudem in Angst vor dem Täter weiterleben.

Um so wichtiger und wertvoller ist es, dass es Menschen gibt, die sich gegen diese Ungerechtigkeit auflehnen und engagieren. Das Wadzanai ist eine lokal-gegründete Organisation. Die Frauen kommen alle aus der Umgegbung. An diesem Tag gab sogar eine Demo durch Makumbi. Rund 500 Leute zogen mit Plakate und Bannern über die Straßen und riefen auf:„Together we can Stop Gender based violence“



Nicht erschrecken! Der Frau ist nichts passiert. In einem Theaterstück wurde die Thematik aufgearbeitet.



Weihnachtsbäckerei

Am ersten Advent hat mich dann doch die Sehnsucht nach adventlicher Stimmung gepackt: Also hab ich bei mir eine kleine Weihnachtsbäckerei gestartet und bekam tatkräftige Unterstützung :)

Völlig geschockt waren meine Helfer als sie dann die eigens gebckenen Plätzchen auch noch essen durften. Damit hatten sie wohl nicht gerechnet. 

Hier einige visuelle Eindrücke!







Schools Out!!!

Es ist das letzte Wochenende des Terms. Das Schuljahr ist fast vorbei und Weihnachten ist auch schon in sichtweit. In der Pre-School, in der ich mithelfe, gibt es eine Graduation-Feier. Es ist alles hoch-offziell. Die Kinder tragen Lieder und Geschichten vor. Es ist viele Gäste geladen. Die Ordensschwestern und der Superior der Mission ist gekommen. Genauso wie viele Eltern und Verwandte. Die Kids aus dem Kinderheim sind auch alle da um ihre älteren oder jüngeren Geschwister zu unterstützen. Die Kleinen Absolventen tragen sogar Roben und bekommen Zertifikate überreicht. Es gibt richitg gutes Essen mit Fleisch, Reis, Salat und Softdrinks.. sogar Eis als Nachtisch.

Es mag komisch sein, dass für die Vorschule so ein großer Aufwand betrieben wird, für einige Kinder mag es aber vielleicht der einzige offizielle Abschlussfeier in ihrem Leben bleiben.






Für einen Fall hat es heut nicht gereicht: Einer Familie hat das Geld für Graduation-Feier nicht gereicht. Der Vater ist ernsthaft krank und die Arztrechnungen hatten nun wohl höhrere Priorität. Für das Mädchen ist es sehr traurig. Zumal sie ist erst vor einigen Wochen zum Opfer eines Missbrauch geworden.

Freitag, 28. November 2014

Was bisher geschau...Frauenpower (16 Kinder!)

Das Frauenzentrum Wadzanai wird langsam zu einer meiner Lieblingsorte in Makumbi. Im Gegensatz zur Mission ist das Wadzanai nicht so überlaufen und die Mitarbeiterinnen dort kennen mich nun und ich hab tolle Gespräche mit den Frauen. Eine Frau erzählte mir einen Tag dass ihre Großmutter 16 Kinder hatte. Mit viel Humor erzählt sie „stell dir vor 16 Kinder...ich glaub ab dem 5. war es eher wie auf Klo gehen“

Ich helfe hier viel im Food-Processing mit. Mit dem Trockner tocknen wir die verschiedenesten Früchte und Gemüse -Sorten. Die Peanutbutter-Maschine produziert die leckerste Peanutbutter im Land. Dann gibt es oft auch Meetings und Veranstaltungen. Wie letztens die Mitgliederversammlung des Community Centers wo unter anderem der Haushalt und Budget-Planung vorgestellt und diskutiert wurde. Das zeigt auf der einen Seite wie transparent die Organisation arbeitet, auf der anderen Seite kann diese Diskussion kann die weiblichen Mitglieder auch befähigen in diesem Finanz-Themen fit zu werden.
Als eigene kleine Aufgabe habe ich nun die Frauen in Computer-Themen zu trainieren. So habe ich mit einigen schon eine Email-Addresse eingerichtet und geübt wie man sich einloggt und Emails verschickt. Ich hoffe dass ich damit weitermachen kann und auch Frauen trainieren kann, die noch keinen Kontakt zu PCs hatten. Auch in Simbabwe wird das gerade in der Kommuniktation mit Geldgebern und bei der Vernetzung mit anderen Organisationen immer wichtiger.

 

Was bisher geschah...Schule!

In den Schulen herrscht große Aufregung und Anspannung: Es ist Prüfungszeit. Gerade für die A-Levels (Abiturienten) ist dies eine aufregende Phase. Auch in der Pre-School gibt es Ende November eine Gradulation-Feier für die älteren Kis die dann auf die Primary School (Grundschule) wechseln. Diese Gradulation-Feier bereiten wir nun schon seit einigen Wochen eifrig vor. Es werden Songs und ein Theaterstück eingeübt.

An dieser Stelle vielleicht einige Worte zum Schulsystem, welches man so komplett auch in Makumbi wiederfindet:

Mit 3-4 Jahren kommen die Kinder in die Pre-School. Eine Mischung aus Kindergarten und Vorschule. Hier müssen sie ein bestimmtes Niveau erreichen um in die Grundschule gehen zu können. Normalerweise dauert das zwei Jahre, bei ganz cleveren Kids nur ein Jahr.
Nach der Pre-School kommen die Schüler in die Primary School Dort geht es los mit Grade 0 Was auch nochmal eine Art Vorschule ist. Anschließend geht es mit Grade 1-7 weiter. Jeweils ein Jahr.
Die Schulgebühren für Pre und Primary School sind verhältnismäßig niedirg und liegen bei ca 20 Dollor pro Terms. Es gibt aber auch Familien die sich diese Summe nicht leisten können. Es gibt die Variante mit Sachgütern wie z.B. Mais zu bezahlen oder es wird nach einer andern Lösung gesucht.

Das Schuljahr ist in drei Terms eingeteilt

Term 1:Januar-März, April ist frei,
Term 2: Mai- Juli, August ist frei,
Term 3: September -November/ Dezember ist frei.

Die High-School/Secondary School ist dann in Forms eingeteilt. Die Zählung beginnt zum Beginn der High School Neu. So beginnt es hier mit Form 1, Form 2 usw. In Form 4 macht man das O-Level. Das ist vergleichbar mit dem Mitteleren Schulabschluss in Deutschland. Danach kann man Training (Ausbildungen) besuchen oder mit der Secondary School fortsetzen und sich in Form 5 und Form 6 auf das A-Level als Abitur vorbereiten. Mit den A-level wird auch die berechtigung eine Universität zu besuchen, erreicht.
Viele Secondary School sind Boarding Schools als Internate. Die Schüler halten sich dann drei Monate am Stück in den Internaten und in der Schule auf. Oft ohne Kontakt nach Hause zu haben. Handys sind nämlich nicht gestattet. In Makumbi besuchen ca 600 SchülerInnen die Boarding Schule, hinzu kommen ca 200 Day Students. Also Leute aus der Umgebung, die die Schule besuchen. Durch die Mixung von Boarding School und Day School vermisschen sich hier Familien, die sich eine Boarding School leisten können mit Kids aus der ländlichen Umgebung. Eine Selektion wie im deutschen Schulsystem gibt es nicht. Alle besuchen von der Pre-School bis zum A-Level die gleiche Schule. Ein SchülerIn der im ersten Anlauf das O-Level nicht geschafft hat, kann wiederholen und später noch das A-Level machen und zur Universtät gehen. Der Unterricht findet komplett auf Englisch statt.
Die Schulgebühren sind hier deutlich höher als an der Primary School. Für Day Students ca 100 Dollar, Für Boarding Students ca 450$ 

Gerade Kinder aus ärmeren Familien kommt die Struktur des Schuljahres in verschiedenen Terms sehr entgegen. Sie können so in den freien Monaten (April, August und Dezember) arbeiten gehen und somit ihre Schulgebühren, zusammen sparen. Oft ist es aber auch nicht möglich die hohen Gebühren zu zahlen. Zum Beispiel wenn jemand in der Familie krank wird oder stirbt. Oft verlieren die Jugendlichen so ganze Jahre und besuchen deswegen erst später die nächste Form.  

Schuluniformen für die großen...

...und für die kleinen.
 

Was bisher geschah...Regen!

Es flimmert die heiße Oktober Sonne zwischen die Felsenberge auf die Missionsstation und die umliegende trockene Landschaft. Inzwischen wurde der ewig-währende Sonnenschein und damit auch die ewige Trockenheit, schon von kurzen Regenschauern unterbrochen.

Als ich am Montag von meinem Wochenendtrip aus Mutare in Harare ankomme, erlebe ich den Anfang der Regenzeit wie ich mir sie nicht hätte vorstellen hätte können. An der Fourth Street in Harare einer der größten Busbahnhöfe verstecken wir uns gerad noch rechtzeitig in dem Vorraum von einem Laden. Als es losgeht: Der Regen kommt begleitet von Hagel und innerhalb von Minuten haben sich die Straßen in Flüssse verwandelt. Der Himmel ist dunkel. Manche Autos versinken bis zu den Spiegeln im Wasser. Oft gibt es an dem Straßenrand eine ecklige Kuhle wo Müll drin liegt und schwer nach Urin riecht. Auch diese füllen sich mit Wasser und schlamm. Nach einer halben Stunde in der wir keinen Fuss vor den anderen setzen konnten, bietet uns ein netter Mann an Christina nach Hause und mich zum richtigen Kombi zu fahren. Da es nun unmöglich erscheint ein offizelles Taxi zu bekommen, willigen wir ein. Kurz noch an Mutti-Spruch „Geh-nicht-fremden.mit“ gedacht, schon geht die Fahrt schon los. Möglichst nah bringt mich der nette Mann ( dessen namen ich leider nicht mehr weiß) an meinem Kombi heran. Auch Christina ist später gut in ihrer Unterkunft angekommen. Trotzdem versinke ich beim Aussteigen bis zu den Knien im Schlamm. Der klatschenasse und dreckige MuRungu (weiße Person) sorgt auf dem Busbahnhof für helle Aufregung und nach einigem Suchen erreiche ich nun endgültig durchgeweicht den richtigen Kombi. Die Fahrer warten noch ein wenig bis sich das Wetter beruhigt und starten dann ihre Fahrt in Richtung Dombashava, also ichtung Makumbi. Kaum verlassen wir die Stadt, öffnete jemand den Wagen und es kommt uns strahlender Sonnenstein und die pure Trockenheit entgegen. Offensichtlich hatte es hier nicht geregnet.
 

Dienstag, 28. Oktober 2014

Besuch aus Berlin

Letzte Woche gab es dann in Makumbi Besuch aus Deutschland. Sogar aus Berlin. Ein Gruppe von 6 Personen aus dem Canisius Kolleg, der Jesuitenschule in Berlin-Tiergarten, wurden begleitet von Kathrin Prinzing einer Mitarbeiterin der Jesuitenmission in Nürnberg. Die Lehrer, Schulleiterin Frau Hüdepohl, dem Schulseesorger und auch Elternvertreter waren insgesamt 12 Tage in Simbabwe um verschiedene Schulen zu besuchen. Dabei haben sie sich Schulen in städtischer und ländlicher Umgebung angeschaut und kamen am Ende ihrer Reise auch nach Makumbi. Die Gruppe wurde vom Superior der Mission Father Nhika und dem Schulkaplan Father Matara empfangen. Später gab es Treffen mit dem Headmaster der Secondary School, Lehrern und auch Schülern. In einer Gesprächsrunde gab es einen kurzen aber spannenden Austausch zwischen der deutschen Gruppe und den Lehrern der Schule.
Nach einem Besuch im Kinderheim und einen spontan und selbstorganisierten Auftritt von Schülern der Primary School in der Kirche, verließ die Gruppe auch schon wieder die Missionsstation. Ich durfte aber sie aber noch mit nach Harare begleiten. Auf dem Rückweg in die Stadt gab es noch einen Stop bei den Domboshava-Caves. Dort gibt es einige Höhlenmalerein und die Aussicht von einem der Berge zu bestaunen.
Am nächsten Tag hab ich die Gruppe noch bei ihrem Shopping-Tag begleiten dürfen. Ich war ziemlich stolz auf mich, dass ich mich jetzt schon so gut in Harare zurechtgefunden hab. Gemeinsam mit Kathrin haben wir ohne Probleme den Weg durch die Innenstadt,zur Kathedrale und zum Markt gefunden. Am Abend durfte ich dann noch mit zu einem Grill-Abend ins Garnet-Haus. Dort sitzt der Provenzial der Jesuiten und viel Verwaltung und Organisation läuft hier ab. Zum Beispiel wurde sich hier auch um mein Visum gekümmert. Zu diesem Abend waren verschiedene Jesuiten eingeladen. Ich hab schon einige bekannte Gesichter wiedergetroffen oder neue Menschen kennen gelernt.

Neues Makumbi und Entdeckungen in Harare

Mit der Arbeit und dem Leben im Makumbi geht es fröhlich weiter. In der Pre-school wird die Absclussfeier vorbereitet. Dazu wird eine Art kleines Krippenspiel aufgeführt, lieder gesungen. Die Kinder haben jetzt schon „Holy night“ geübt, was bei 30 Grad im Schatten dem typischen „Oktober-Wetter“ doch etwas ungewöhnlich für mich ist. Auch an den anderen Tagen verbinge ich viel Zeit mit den Kids. Im Kinderheim gehe ich gern am Nachmittag vorbei, spiele mit den jüngeren Kindern und gerade mit den älteren Mädels ist es super nett. Die Kinder sind zudem auch sehr gedulgie Shona-Lehrer, die meinen lieben Shona-Lehrer Daniel gut ersetzen. Der ist nämlich der Zeit ziemlich beschäftigt und hilft jemanden ein Haus zu bauchen. Es ist super für ihn ein wenig Arbeit zu haben.

Auch im Wadzanai bin ich noch fleißig unterwegs. Im Moment helf ich dort ein wenig mit einigen Computer Aufgaben.

Das Landleben ist nach wie vor ganz aufregend für mich und aber wie das Leben auf dem Dorf so ist,jeder kennt jeden, man sollte nicht vergessen jeden zu grüßen, den man trifft. Für mich als Stadtpflanze ziemlich ungewöhnlich.

Wenn ich also mal einen Tag freien Tag habe, treibt es mich auch in die Stadt, wo es viel zu entdecken gibt. Meine ersten Besuche in Mbare dem „Ghetto“ und Herz von Harare waren sehr aufregend. In St. Peters der Jesuitenschule in Mbare hab ich einige Schüler getroffen, eine Frau die dort für die Kommunität arbeitet, hat mich herumgeführt. Sie wurde von einigen Jahren von Fh. Nhika dem jetztigen Superior der Makumbi Mission in der Kommunität angestellt.. da die beiden sich also gut kennen, haben wir später noch ihre Familie besucht. Einen anderen Tag hab war ich auch auf dem Gemüsemarkt, ich habe nur einen kleinen Teil des großen Marktes gesehen, aber schon dass war so fazsinierend. Dicht an dicht gibt es wirklich viele Stände die meisten spezialisieren sich auf etwas. Zum Beispiel Kartoffeln oder Äpfel. So kann man in einer Ecke des marktes nur Äpfel kaufen in der anderen gibt es dafür einen Kartoffelmarkt. An anderen Ecken gibt es ganz andere Stände wie Autoreifen oder auch Kleider-Stände. Zwischen den Marktzeilen und Ständen wird gekocht, gequatscht, getanzt, gespielt, Kinder erzogen, Haare frisiert. Dort findet einfach das Leben statt. Damit man die Einkäufe nicht selber tragen muss gibt es Leute, die das als Dienstleistung anbieten und sich somit was dazu verdienen. In unserem Fall war das sogar richtig notwendig, weil wir einen Monatseinkauf für die Community gemacht haben. Unser „Träger“ hat dann die Sachen schon mal zum Auto gebracht, wo wieder andere drauf aufgepasst haben.

An einem anderen Tag hab ich in Harare an der thanks-giving-feier von Magis teilgenommen, dort viele bekannte Geschichter getroffen nochmal Nummern ausgetauscht. Das war toll, um nochmal Kontakte nach Harare zu sammeln und auch in Zukunft ein paar Freunde in der Stadt zu haben.
Father Nhika hat mich dann auch zu seinem ehemaligen Arbeitsplatz in eine Gemeinde in Harare mitgenommen. Die Gemeindemitglieder haben eher einen gut-situierten background. Dort gab es ein kleines Festival, wo verschiedene Chöre gegeneinander angetreten sind. Die Athmosphäre war ziemlich entspannt. Es gab Essen und Trinken, es wurde viel gequatscht, gab ein Bühnenprogramm der verschiedenen Chören, die Männer haben haben bei einer Runde Seil-ziehen ihre Kräfte gemessen, die Jugend hat Burger verkauft.

Wenn ich nicht unbedingt mit einem der Jesuiten mitfahre, nutze ich oft den öffentlichen Nahverkehr: auch das ist immer ein kleines Abenteuer. Die Kombis mit vier Reihen sind immer sehr voll. Oft sitzen noch Kinder oder auch mal ein Huhn mit auf dem Schoß, die Musik dröhnt laut. Es gibt dann immer einen Menschen der die ganze Sache organisiert, auch das Geld kassiert und dem Driver per Klopfzeichen mitteilt, wann angehalten wird. Dann geht es im sausebraus über die Landstraße, alle paar Meter wird angehalten, jemand steigt aus, jemand steigt ein. Eine lustiger Angelegenheit.

Ausflug nach Mutemwe

Datum 14.10.2014

Am Wochenende war ich mit der Jugend der Gemeinde auf einem kleinen Ausflug. Es ging ins 2 Stunden entfernte Mokoto. Dort ist auch eine Art Missionsstation, die vor allem ausgezeichnet wird von einem Lepra-Krankenhaus. Dieses wurde von dem John Bradburn gegründet. Dieser Father ging oft auf den naheliegenden Berg Mutemwe um zu beten In den letzten Jahren wurde dieser Berg zu einer Art Pilgerstätte. Auch das Lepra Krankenhaus und das nahliegende Kinderheim werden oft von den Pilgerern besucht.
So kamen wir am Freitag abend in Motoko an. Untergebracht wurden wir in einem Gelände wo einige Häuser mit Schlafräumen gab, einen Brunnen und ganz einfache Sanitäranlagen. Gekocht wurde draußen am Feuer. Für die vielen Menschen die dort anreisten, war in den Schlafsäälen nicht genug Platz so dass auch viele außerhalb im Freien schliefen. 

 
Nachdem sich alle gewaschen haben, kommt die Gruppe in Bewegung. Auf dem Weg zum Lepra Krankenhaus freunde ich mich mit einem eher schüchternen Mädchen an. Sie ist im gleichen Alter wie ich und macht gerad ihr O-Level was sowas wie der Mittelere Schulabschluss nach der 10. Klasse ist. Ihr Mutter war lange krank deswegen konnte sie nicht zur Schule gehen. Meine neue Freundin übersetzt immer eifrig für mich und erklärt mir viel was es mit dem Ort auf sich hat. Im Lepra-Krankenhaus bekommen wir eine Einführung und danach gehen wir in zwanziger Gruppen zu den Patienten. Mit jedem Patient wird kurz gesprochen und danach ein kurzes Gebet gesprochen. Ich hab den Eindruck, dass die meisten Kranken sich über den Besuch freuen. Am Nachmittag besuchen wir das Kinderheim mother of peace, auch dort gibt es einige Worte von der Leiterin und eine kleine Aufführung der Kinder. Viele Kinder kommen krank hier an, oft mit Malaria und natürlich haben auch viele HIV, Nicht alle überleben die Krankheiten, in der nähe des Heims gibt es einen Friedhof. Der wird von der Gruppe vom Laub befreit. Anschließend wird nahe eines großen Berges an einem großen Kreuz eine Gebetszeit abgehalten. Einige Male wird der Rosenkranz ist, da der Oktober auch Marien-Monat ist. (Zumindest hier, ich bin mir nicht sicher ob das in Deutschland auch so ist)

Am Abend erwartet uns der eigentliche Höhepunkt der Berg Mutemwe wird bestiegen und wir werden die Nacht auf dem Berg verweilen um zu beten. Genau wie es der Gründer des Lepra-zentrums oft getan hat. Bevor es los geht kommen noch viele andere Gruppen in Motoko an. Auf einmal fühlt man sich wie auf einem Busbahnhof. Schätzungsweise 2000 Leute sind nun auf dem großen Platz versammelt, es wird eine Messe gehalten. Dann beginnt Prozessionsartig der Aufstieg zum Berg. In Gruppen von jeweils 50 Leuten beten wir die 14 Kreuzwegstation während wir den Berg besteigen. Oben angekommen gibt es viele Gruppen die Tanzen und singen und natürlich intensiv beten. Ich bin zusammen mit meiner neuen Freundin wir finden eine gemütliche Ecke. Sie nimmt die Sache sehr ernst, was mich irgendwie auch berührt. Unter freien Himmel und in mitten von über 1000 betenden Menschen falle ich in einen sehr friedvollen Schlaf. Um 3 Uhr in der Nacht beginnt die nächste Messe, sie endet als die Sonne aufgeht, es ist aber schon recht hell. Der Abstieg beginnt. Nach dem Frühstück geht es sehr bald nach Makumbi. Auch das wird diesmal zum Abenteuer Da die Straße gesperrt ist, nehmen wir eine sehr kleine ländliche Straße um zu einer anderen befestigten Straße zu kommen, die nach Harare führt und von Harare kommen wir dann nach Makumbi. Da ich hinten auf einem geschlossenen Pick-Up mitfahre, werden wir ziemlich stark durchgeschüttelt. Die Fahrtzeit verdreifacht sich und als wir endlich auf der richtigen Straße Richtung Makumbi sind, freue ich mich schon sehr auf mein zu Hause mit Bett und Dusche.

Sonntag, 5. Oktober 2014

Stakeholder-Treffen im Wadzanai

Letzte Woche gab es außerdem ein großes Event im Wadzanai-Center. Für den 2. Oktober wurden über 200 Leute in das Community Center eingeladen. Zum einen verantwortliche Personen in der Community: Chiefs und Heads der Community. Die oft kleinere Konflikte zwischen den Bewohnern lösen. Die Chiefs haben oft hohes Ansehen unter der Bevölkerung. Außerdem wurden einige Organisationen eingeladen, die an ähnlichen Themen arbeiten wie das Community Center. In verschiedenen Vorträgen wurde über die verschiedenen Organisation und deren Arbeit informiert. Dazwischen gab es immer wieder Möglichkeit zur Diskussion und Austausch. Ein großes Thema war an diesem Tag war zum einem Armut und die vielen Probleme die damit zusammen hängen. Die Probleme das Land gut zu nutzen und sich davon ernähren zu können- was gerade in der Trockenzeit eher schwierig ist. Und auch das es kaum Jobs gibt, hohe Arbeitslosigkeit. Hierzu gab es auch ein Theater-Stück von einer Organisation, was etwas die schwierige Situation der Menschen dargestellt hat.
Ein anderer Themenschwerpunkt waren die Umsetzung der Frauen-Rechte in Simbabwe insbesondere der Schutz vor häuslicher und sexueller Gewalt. Hierzu hat eine Anwältin von einer Frauenrechtsorganisation erklärt welche verschiedenen Formen von sexueller Gewalt es gibt und das diese nach dem simbabwischen Gesetz als kriminell gelten. Dabei hat sie auch sehr klar über gewisse traditionelle Regelungen gesprochen, die der offiziellen Rechtssprechung aber wiedersprechen. Ein Beispiel: Es gibt eine (traditionelle) Regelung, dass die Ehefrau beim versterben des Mannes an den Bruder weiterverheiratet wird. Die offizielle Gesetzesgebung sieht hier aber den Schutz vor, dass dies nicht gegen den Willen der Frau passieren darf. Nach dem Vortrag der Rechtsanwältin gab es auch noch ein Vortrag eines Polizisten, der über die Arbeit der Polizei in diesem Bereich gesprochen hat. Er hat darauf hingewiesen, dass die Polizei Anzeigen entgegen nimmt und eng mit den Frauenrechtsorganisatioen zusammenarbeitet. Außerdem hat er auch noch über die verschieden Formen von Kindesmissbrauch gesprochen, und das gerade sexuelle Gewalt bei Kindern ein Verbrechen ist, was angezeigt werden muss. Gerade die Chiefs werden oft mit Fällen wie diesen konfrontiert und von daher war dies ein wichtiger Tag um Informationen auszutauschen und die Arbeit der Frauenrechtsorganisationen vorzustellen. 





Besuche in Outstation-ein Tag voller Messen

Am letzten Sonntag wurde es wirklich sehr heilig für mich. Der neue Superior Father Nikha hat mir angeboten mich zu den Besuchen in den outstations mitzunehmen. Nicht lange drüber nachgedacht hab ich gleich mal freudig zugestimmt. Outstations sind kleine Kirchen in sehr ländlicher Umgebung. Das Gebiet der Gemeinde von Makumbi ist ziemlich ziemlich groß. Da es nicht allen Gemeindemitgliedern möglich ist die Strecke nach Makumbi zurückzulegen hat man angefangen Messen auch an anderen Orten innerhalb der Mission zu halten. Dann wurden an diesen Orten auch kleine Kirchen errichtet. Inzwischen gibt es über 30 Outstation. Die meisten Kirchen wurden hier von einem Deutschen Jesuit Father Hosemann errichtet. Der ehemalige Superior ist vor ca 2 Jahren gestorben. Viele Leute reden aber immer noch von ihm. Zu seiner Beerdigung gab es eine große Prozession und an jeder Outstation gab es eine Station.
Natürlich ist es nicht möglich jeden Sonntag zu allen Outstations zu fahren. So gibt es einen knifflige Mess-plan so das jede Outstation einmal im Monat von einem Priester besucht wird. Ich glaube aber das die mini-Gemeinden sich auch in Abwesenheit des Priesters für Andachten und Wortgottesdienste organisieren.
Am Sonntag also nach der 9-Uhr-Messe in Makumbi sage ich noch schnell den bekannten Gesichter hallo und dann geht es schon mit dem Landrover los. Zusammen mit Father Nikha und Bernhard-einen Mann der schon länger in der Mission arbeitet und deswegen den Weg weiß, verlassen wir nach kurzer Zeit die befestigten Straßen. Aus dem Schotterweg wird eine Gebirgsstraße mit vielen Steinen.. eine Traum-Strecke für Extrem-Biker. Bernhard kann sich nun doch nicht mehr so ganz so gut an den Weg erinnern. Also werden die Leute in den Hütten gefragt. Anscheinend sind wir aber auf dem richtigen Weg- auf jeden ist am Ende der scheinbar endlosen Gebirgsstraße eine Kirche auf einem Felsen. Ca 20 Leute und einige schlafende Babys erwarten uns schon freudig. Die Messe beginnt.- natürlich auf Shona. Es ist unglaublich heiß. Ich erfreue mich aber an den wunderschönen Bildern in der Kirche und den schlafenden Babys. Nach der messe gibt es noch was zu essen. Und der Priester wird gefordert um einige Angelegenheiten zu regeln. Dann geht es weiter. Die Nächste Station ist 20 Minuten entfernt. 20 Minuten auf lustigen super-hügeligen Gebirgsstraßen. Die Kühe, die hier auf der straße rumlungern sind etwas dreister als auf der befestigen Straße. Sie bewegen sich so gut wie gar nicht-müssen weggehubt oder umfahren werden. In der nächsten Station erwarten uns wieder sehr freundliche und herzliche Menschen die sich sehr über den Besuch freuen. Hier sind fast 50 Menschen in der Kirche. Es gibt eine Kindergruppe die die Messe mit tänzen begleitet. . Es ist noch heißer. Ich bin ziemlich erspöpft, in der Kirche ist es stickig, deswegen sitze ich draußen auf der Treppe, Wasser trinken und voller Respekt vor der Leistung des Priesters dem keine Müdigkeit anzumerken ist. Danach wieder eine Einladung zum Essen. Papierkram wird erledigt. Auf den Abenteuer-Trekking-Straßen geht es zurück in Mission, aber nur zum kurz frisch machen. Die High School macht einen Ausflug mit Grillen, tanzen und gemütlichen Beisammensein in der Nähe von den Domboshava-Caves. Auch das lass ich mir nicht entgehen. Während die Sonne sich langsam der Erde zuneigt, verdrücke ich ein paar Grill-würste, bekomme mal wieder lustigen Tanzunterricht und lerne etwas über simbabwische Popmusik und Tennie-Hype.





 

Mehr über Makumbi childrens home

Da die Jesuitenmission in Nürnberg eine Informationen rund um das Kinderheim brauchten, konnte ich das als Chance nutzen um mich mal näher mit dem Kinderheim zu befassen.
In Gesprächen mit der Leiterin Sister Alois habe ich Einiges über das Kinderheim erfahren können. Das Heim ist fast so alt wie die Mission selber. In den 30erJahren fingen Schwestern an sich um die Waisenkinder in der Umgebung zu kümmern. Früher wat das Heim als Schlafsaalsystem organisiert. In den 90er Jahren wurde zum Familien-System gewechselt, welches heut noch praktizierrt wird. Im Familiensystem lebe 10-12 Kinder mit einer Hausmutter in einer Doppelhaushälfte. Innerhalb der Häuser wird versucht möglichst eine Familien-ähnliche Situation zu schaffen. Die Kinder betrachten sich gegenseitig als Geschwister. So sind zum Beispiel auch Liebesbeziehungen zwischen den Kinder und Jugendlichen nicht erlaubt. Im Heim leben einige Kinder die HIV infiziert sind. Das Heim kommt für die Medizinische Versorgung, Bildung und auch alles andere auf , was die Kinder für ein gutes Aufwachsen benötigen. Einer der größten (finanziellen) Herausforderung ist die Universitätskosten von den älteren zu bezahlen. Mit einer Mutter habe ich über ihren Tagesablauf gesprochen. Von 5 Uhr morgens bis 9 uhr Abends hat sie einen voll gestopfen Tag, ist mit Essen kochen und allerlei häuslichen Tättigkeiten gut beschäftigt, während ja auch die Babys rund um die Uhr versorgt werden müssen. Eine Mutter ist 24 Tage in einem Haus. Hat dann 8 off-Tage. Für die Kinder ist es super weil die Bezugspersonen im Heim ein Puhl aus Frauen ist und somit sehr beständig und verlässlich ist. Die Mutter mit der ich gesprochen habe, erzählte mir dass sie selber 3 Kinder hat die bei ihrer großmutter leben und die sie dann nur an den off-Tagen sehen kann, weil sie in einer ganz anderen Dorf leben. Außerdem kann ich euch auch noch kurz 2 Kinder vorstellen. 

Mazvita ist einer der ältesten Mädchen im Heim. Nächstes Jahr macht sie ihr A-level und danach möchte sie zur Universität gehen. Sie möchte Sozialarbeiterin oder Rechtsanwältin werden. In ihrer Freizeit spielt sie gern Fussball.

Zvikomborrero ist 6 Jahre alt. Er mag Englisch und Volleyball. Später möchte er mal Soldat werden.




Samstag, 20. September 2014

Bloß keine Langeweile!

Im ersten Moment wenn ich auf die letzte Woche zurückblickte, wusste ich gar nicht was ich groß berichten soll. Da es doch eine ganz normale Woche war. Wenn mans dann zusammenzählt ergeben viele kleinere Ereignisse doch ein ganz lebendiges Bild. Anfangen möchte ich mit einem Großereignis in Makumbi! Letzten Sonntag war nämlich Firmung in der Missionsstation und der Bischof war zu Gast. Beim Abendessen am Samstag, dass er zusammen mit der Kommunität eingenommen hat, kamen wir sogar ein wenig ins Gespräch. Auf den ersten Eindruck wirkt er recht sympatisch und nahbar. Das ist ja schon mal nicht schlecht. Außerdem war das Essen natürlich an diesem Tag weltklasse.
Die Firmung am Sonntag war dann ein ziemliches Event. Bestimmt 100 Leute haben an dem Tag die Firmung empfangen. Beim Gottesdienst zu Gast waren wieder mehrere Hunderte. Die Größte Halle in der Mission war völlig überfüllt. Um mich während des über dreistündigen Gottesdienst nicht zu langweilen (Ich versteh immer noch kein Shona..sonst wäre es natürlich was gaaaaaanz anderes) hab ich mich einfach zwischen die Kinderschar gesetzt. Damit war es eigentlich eine ziemlich witzige Angelegenheit. Während des Gottesdienst passierten jede Menge rituelle Sachen: die Gaben wurden in Form von verschiedenen Lebensmitteln gebracht und die Heilige Schrift wurde erst reingetanzt bevor daraus gelesen wird. Am Ende wurde dem Bischof noch eine lebendige Ziege überreicht. 
Confirmation in Makumbi, die Halle platzt fast aus den Nähten

Nachmittags bin ich mit einigen Mädels aus dem Heim zu den Hügel gegangen. Auch einige der Mädchen, die nun studieren, waren dabei. Nach ein wenig Tratsch und einer kleinen Tanzstunde für Bekki gings auch bald wieder zurück. 
Tanzstunde für Bekki



Da die Pre-School Lehrerin zu einer Beerdiung fahren musste, fiel die Pre-School Montag und Dienstag aus. Das hieß für mich dann zwei weitere Tage frei zu haben. Ich nutze die Zeit um mit den frisch gebackenen Studentinnen rumzuhängen und beim Hausaufgaben machen zu stören :)

Die restlichen Tage hab ich hauptsächlich im Watzanai verbracht. Dort gab es viel zu tun. Ich hab die Banana-Chips aus dem Trockner geholt. Hmmm sind die lecker :) und dann gab es noch so kleinere Aufträge am Computer zu tun. Zum Beispiel Protokolle von den Sitzungen tippen etc. Am Freitag hat dann das Watzanai besuch von Vertretern einer schwedischen Firma bekommen, die in Entwicklungsarbeit investieren wollen. Der Mann und die Frau waren sehr interessiert an der Arbeit des Watzanai Centers und die Frauen haben ihnen die viele Fragen beantwortet. Für mich war es sehr interessant zu beobachten, wie die beiden Europäer und die simbabwischen Frauen sich auf der „Geschäftsebene“ begegnen.

Sehr gefreut habe ich mich über den Gruß aus der Heimat: Am Freitag Mittag hatte ich die Möglichkeit mich per Skype live in die Referentenrunde der Jugendpastoralen Zentrum in Berlin-Kreuzberg zu schalten. Die Geschäftsstelle von Jugendseelsorge des Erzbistum Berlin und BDKJ Berlin war in den letzten Jahren wichtiger Ort meines Ehrenamtlichen Engagement. Mit einem Kaffeprojekt möchten die Mitarbeiter nun Makumbi unterstützen. Wenn ihr also in den nächsten Wochen JPZ zu Besuch seit, lohnt es mal am Kaffee-Automat vorbeizuschauen.
Besonders gefreut habe ich mich über die gesungenden irischen Segenswünsche und die lieben Gedanken und Grüße, die es tatsächlich um die halbe Welt schaffen. Vielen Dank dafür!

Für die nächste Zeit werde ich mich nun noch intensiver ans Shona-Lernen machen! Ich musste leider einsehen, dass mein kleines Tandem-projekt nicht ganz ausreichend ist, um die neue Sprache erfolgreich zu lernen. Mit einem Mädchen aus der Umgegebung habe ich einen kleinen Deutsch-shona-Tandem gemacht. Das ist sehr nett, und ich möchte das auch weiterverfolgen. Aber ich werde nun zusätzlich noch reinen Shona-Unterricht nehmen. Dazu habe ich einen Jungen aus der Gemeinde gefragt, der auch schon ehemalige Volunteers unterrichtet hat. Für die nächste Woche werden wir uns fast jeden Tag treffen um fleißig zu lernen.

In der nächsten Woche werd ich außerdem mit Interviews und Übersetzungen rund um das Kinderheim beschäftigt sein. Ich freue mich schon sehr mehr über das Leben in der Mission and das Kinderheim zu erfahren.

Und noch ein kleiner Nachtrag zum Wetter: Gefühlt wird es jeden Tag heißer und auch in den Nächten ist es unmöglich zu frieren... alles ist sehr, sehr, sehr trocken. Es wird quasi „Frühling“ bzw. Trockenzeit. Komische Geräusche von komischen Insekten verfolgen mich und Moskitos versuchen mich aufzuessen. Zum Glück ist Makumbi kein Malaria Gebiet :D

nahrreich und auch vitaminhaltig: Instantfrühstück aus Pulver-Zeug

Samstag, 13. September 2014

Das Ding mit dem Abendessen!

Hungrige Maeuler haben Lust auf Abendessen

Noch ist es ziemlich lebendig

nicht geschuettelt oder geruehrt ...nein geschleudert

und zack ist der kopf weg


Die Federn muessen weg!!
Alles raus was keine Miete zahlt. Hund und Katze freuen sich ueber innereien

Das Huhn wird in Einzelteile zerlegt

Und dann kommt alles in den Topf

Hmmmm.... fertig ist das Abendessen. Lecker wars!!

Freitag, 12. September 2014

Jetzt geht’s los!!!- Alltag in Makumbi

  1. September 2014
Nachdem wir letzte Woche schon Helle und Bernhard zum Flughafen gebracht haben, musste ich mich am Montag nun auch von Hanna und Isabell verabschieden. Mitten in Harare an der First Street gab es noch eine letzte Abschiedsszene und dann war ich das erste Mal in Simbabwe tatsächlich auf mich allein gestellt. Ganz tapfer und mit klopfenden Herzen schaffte ich es mit jeder Menge Einkäufen in der Hand den richtigen Kombi am großen Busbahnhof an der Fourth Street zu bekommen. Zwischen hunderten Kombis, die ohne mir ersichtliches System rein und raus fahren, und doch ihren zugewiesen Platz haben, gibt es noch unzählige Verkaufsstände und viele freundliche Menschen, die sich entweder mit mir unterhalten, mir etwas verkaufen oder mir helfen wollen. Dank der Hilfsbereiten, sitze ich auch ziemlich schnell im hoffnungslosen überfüllten Fahrgestell und wunder mich über die ungewöhnlich hohen Preise und den unglaublich hohen Betrieb. Wenn ich mit den Anderen um diese Uhrzeit losgefahren bin, war das doch alles nicht so krass. Bis mich jemand aufklärt: morgen fängt die Schule an. Deswegen ist soviel los. Also schön! Nach einer guten Stunde Fahrt rauschen wir fast an Makumbi vorbei, während ich schon anfange rumzukreischen.. „Halt halt ich muss doch hier raus.“ Völlig erledigt komme ich in Makumbi an und finde eine ziemlich leere Wohnung vor. Anscheinend merkt man mir den Sozialschock ziemlich an. Die Jesuiten geben sich beim Abendessen zumindest alle Mühe mich aufzumuntern. Eine Nacht Schlaf hilft auch.
Nun geht’s also richtig los!
Nachdem ich mich am Dienstag erstmal auf dem Gelände der Mission etwas verlaufe und bei der Primary School rauskomme. Dort ist auch eine Preschool. Aber nicht die zu der ich hin soll. Ein kleiner Junge hat ein wenig Erbarmen und bringt mich zur richtigen Preschool beim Kinderheim. Am anderen Ende des Geländes setzt er mich ab und verschwindet wortlos ehe ich mich richtig bedanken kann. Nach einem kurzen Gespräch mit der verantwortlichen Sister, wird mir zugesichert, dass ich 2 Tage die Woche hier arbeiten darf. Von 8-12 ist Betrieb in der Pre-School, ich muss mich nur noch entscheiden welche Tage gut wären. Das mache ich nachdem ich im Watzanai Center war und dort meine Aufgaben abgecheckt habe. Dort gehe ich am Mittwoch hin. Im Watzanai zeigt mir Polly nochmal das Gelände genauer und erzählt mir eine Menge die Dinge bei denen ich mithelfen kann. Am Donnerstag kann ich direkt loslegen: Es werden Bananen geschnittten und anschließend getrocknet. Mit einer lustigen Uniform aufgestattet,bin ich ganz glücklich mich nützlich machen zu können. In netter Gesellschaft von einigen anderen Frauen geht das große Schnippeln los. Anschließend werden die Bananenscheiben auf Siebe gelegt und in den Trockenraum eingehängt. Dort ist es sehr warm. Nach 1-4 Tage ( so unterschiedlich waren die Informationen die ich bekommen habe) kann man die Bananen rausholen. In kleinen Packeten abgepackt werden sie dann verkauft. Vom Erlös geht an das Watzanai Center. Es werden immer wieder unterschiedlichste Sachen hergestellt und verkauft. Davon können die laufenden Kosten des Centers gedeckt werden. Die Bananen konnten auf Grund einer Spende einer ehemaligen Freiwilligen eingekauft werden.
Nach nur drei Stunden schneiden bin ich völlig erledigt. Vermutlich liegt es auch daran dass die Sonne heut kräftig scheint und kaum ein Windchen weht..




Ich finde es ziemlich fazsinierend wie schnell ich ko bin. Da würde man denken 2 Stunden mit Kindern spielen oder ein bisschen Bananen schneiden ist keine große Sache. Aber die Wärme, die fremde Sprache und die vielen Eindrücke machen schnell müde. 
Da bin ich froh, dass kein großer Druck auf mir lastet und meist sehr nette Menschen um mich herum sind. 
So kann es in Makumbi aussehen, wenn die Schule angefangen hat.