Die Sonne taucht das Dorf ins Licht. Die Dunkele Nacht ist vorbei. Der Tag bricht an... somit auch die Arbeit.
Wasser holen,
das Geschirr vom Vortag waschen
das Haus ausfegen
Feuer machen
Wasser kochen
Tee trinken und was essen
wieder Wasser holen
der Wasser-Eimer schwankt gefährlich auf meinem Kopf
Zähne putzen unter freien Himmel
mit einer Hacke das Feld hacken
Mais pflanzen
mit der Schubkarre gehts zur Mühle: Mais verwandelt sich in Maismehl
Wasser holen
Wäsche mit den händen waschen
Das Huhn töten, rupfen, ausnehmen
Maisbrei rühren
Die ungeübte Hand am Feuer verbrennen
Zufrieden am Feuer setzen und den ersten selbstgekochten Maisbrei verspeisen
Erdnüsse rösten
Erdnüsse mit Steinen zu Peanutbutter verwandeln
vor der Küchenhütte sitzen, Tee trinken und die Zeit fließen lassen
Wenn es dunkel wird werden Kerzen angezündet.
Früh Schlafen gehen.
"Ein Jahr anders Leben" ist einer der Leitsätze des Freiwilligenprogramms der Jesuiten. Dies hab ich in der letzten Woche mal ganz intensiv ausprobiert. Mit meinem guten Freund und Shona-Lehrer bin ich in ein weiter entfrentes Dorf gefahren. Wir haben dort seine Großmutter besucht. Die alte super-herzliche Frau hat sich sehr über den Besuch des Enkels und mir gefreut. Voller Stolz zeigte sie mir ihr Haus, dass sie selbst nach dem Tod ihres Ehemannes errichtet hat. Da mein Shona immer noch ausbaufähig ist und ihr Englisch auf einige Worte belief, wurde unsere Kommunikation recht abenteuerlich. Aber mit den paar Worten und Sätzen, Händen und Füssen gings dann doch irgendwie. Sehr berührt hat mich die unendliche Gastfreundschaft und Geduld jemanden Fremdes wie mich aufzunehmen, der sich nebenbei von morgens bis abends ziemlich hilflos verhält, die Bereitschaft trotz ihrer Armut alles zu teilen was sie hat und die Dankbarkeit dass ich sie besucht habe
.
Dienstag, 23. Dezember 2014
Mittwoch, 10. Dezember 2014
Together We Can Stop Gender-Based-Violence
Letzte Woche gab es einen großen
Aktionstag gegen Gender-Based-Violence im Wadzanai-Center. Im
Programm einer größeren Aktion, die landesweit stattfindet und den
Titel 16-Days of activism against gender based violence trägt, wurde
auch im Wadzanai ein Aktionstag durchgeführt.
Viele Gäste und Organisationen
versammelten sich an diesem Tag im Community Center. Es wurden viele
Reden gehalten in denen auf die besonderen Probleme der
gender-based-violence eingegangen wurden. Das 90% der Täter männlich
sind und es somit besonders ein Frauen-Thema ist, kam deutlich
heraus. Es wurden mehrfach auf die psycholigischen, emotionalen und
physikalischen Folgen von sexueller und häuslicher Gewalt
hingewiesen. Wie auch sexueller Missbrauch bei Kindern ein Thema war
Im Zusammenhang mit der Stellung der
Frauen wurde auch die wirtschaftliche und gesundheitliche Situation
von Frauen in Simbabwe diskutiert.
Gerad im ärmlichen Umfeld fehlt das
Geld für eine entsprechende Gesundheitsversorgung. Die Frauen sind
dann oft abhängig von den Ehemännern die das Geld mitbringen und
auch darüber entscheiden wie das Geld engesetzt wird. Und wenn es im
Zweifel die nächste Bar ist.
Der große Aufruf an dem Aktionstag,
war jede Form von Gewalt zur Sprache zu bringen, anzuzeigen.
Vertreter der Polizei waren ebenso da, um ihre Bereitschaft Opfer zu
unterstützen zu zeigen.
Täter anzuzeigen ist keine
Selbstverständlichkeit-vor allem in den sehr ländlichen Gebieten.
Der Weg zur nächsten Polizeistation ist weit. Und die finanzielle
Abhängigkeit gerade zu männlichen Familienmitgliedern hoch. Oft
fühlen sich die Opfer und die Angehörigen dem gegenüber völlig
machtlos.
Ich habe mal von einem Fall gehört, wo
der Familie des Opfers (Kindermissbrauch) als „Wiedergutmachung“
eine Ziege überreicht wurde. Eine Ziege mag ein kostbares Geschenk
sein, das Opfer erfährt somit jedoch keine Gerechtigkeit und muss
zudem in Angst vor dem Täter weiterleben.
Um so wichtiger und wertvoller ist es,
dass es Menschen gibt, die sich gegen diese Ungerechtigkeit auflehnen
und engagieren. Das Wadzanai ist eine lokal-gegründete Organisation.
Die Frauen kommen alle aus der Umgegbung. An diesem Tag gab sogar
eine Demo durch Makumbi. Rund 500 Leute zogen mit Plakate und Bannern
über die Straßen und riefen auf:„Together we can Stop Gender
based violence“
Nicht erschrecken! Der Frau ist nichts passiert. In einem Theaterstück wurde die Thematik aufgearbeitet. |
Weihnachtsbäckerei
Am ersten Advent hat mich dann doch die Sehnsucht nach adventlicher Stimmung gepackt: Also hab ich bei mir eine kleine Weihnachtsbäckerei gestartet und bekam tatkräftige Unterstützung :)
Völlig geschockt waren meine Helfer als sie dann die eigens gebckenen Plätzchen auch noch essen durften. Damit hatten sie wohl nicht gerechnet.
Hier einige visuelle Eindrücke!
Völlig geschockt waren meine Helfer als sie dann die eigens gebckenen Plätzchen auch noch essen durften. Damit hatten sie wohl nicht gerechnet.
Hier einige visuelle Eindrücke!
Schools Out!!!
Es ist das letzte Wochenende des Terms.
Das Schuljahr ist fast vorbei und Weihnachten ist auch schon in
sichtweit. In der Pre-School, in der ich mithelfe, gibt es eine
Graduation-Feier. Es ist alles hoch-offziell. Die Kinder tragen
Lieder und Geschichten vor. Es ist viele Gäste geladen. Die
Ordensschwestern und der Superior der Mission ist gekommen. Genauso
wie viele Eltern und Verwandte. Die Kids aus dem Kinderheim sind
auch alle da um ihre älteren oder jüngeren Geschwister zu
unterstützen. Die Kleinen Absolventen tragen sogar Roben und
bekommen Zertifikate überreicht. Es gibt richitg gutes Essen mit
Fleisch, Reis, Salat und Softdrinks.. sogar Eis als Nachtisch.
Es mag komisch sein, dass für die
Vorschule so ein großer Aufwand betrieben wird, für einige Kinder
mag es aber vielleicht der einzige offizielle Abschlussfeier in ihrem
Leben bleiben.
Für einen Fall hat es heut nicht
gereicht: Einer Familie hat das Geld für Graduation-Feier nicht
gereicht. Der Vater ist ernsthaft krank und die Arztrechnungen hatten
nun wohl höhrere Priorität. Für das Mädchen ist es sehr traurig.
Zumal sie ist erst vor einigen Wochen zum Opfer eines Missbrauch
geworden.
Freitag, 28. November 2014
Was bisher geschau...Frauenpower (16 Kinder!)
Das Frauenzentrum Wadzanai wird langsam
zu einer meiner Lieblingsorte in Makumbi. Im Gegensatz zur Mission
ist das Wadzanai nicht so überlaufen und die Mitarbeiterinnen dort
kennen mich nun und ich hab tolle Gespräche mit den Frauen. Eine
Frau erzählte mir einen Tag dass ihre Großmutter 16 Kinder hatte.
Mit viel Humor erzählt sie „stell dir vor 16 Kinder...ich glaub ab
dem 5. war es eher wie auf Klo gehen“
Ich helfe hier viel im Food-Processing mit. Mit dem Trockner tocknen wir die verschiedenesten Früchte und Gemüse -Sorten. Die Peanutbutter-Maschine produziert die leckerste Peanutbutter im Land. Dann gibt es oft auch Meetings und Veranstaltungen. Wie letztens die Mitgliederversammlung des Community Centers wo unter anderem der Haushalt und Budget-Planung vorgestellt und diskutiert wurde. Das zeigt auf der einen Seite wie transparent die Organisation arbeitet, auf der anderen Seite kann diese Diskussion kann die weiblichen Mitglieder auch befähigen in diesem Finanz-Themen fit zu werden.
Ich helfe hier viel im Food-Processing mit. Mit dem Trockner tocknen wir die verschiedenesten Früchte und Gemüse -Sorten. Die Peanutbutter-Maschine produziert die leckerste Peanutbutter im Land. Dann gibt es oft auch Meetings und Veranstaltungen. Wie letztens die Mitgliederversammlung des Community Centers wo unter anderem der Haushalt und Budget-Planung vorgestellt und diskutiert wurde. Das zeigt auf der einen Seite wie transparent die Organisation arbeitet, auf der anderen Seite kann diese Diskussion kann die weiblichen Mitglieder auch befähigen in diesem Finanz-Themen fit zu werden.
Als eigene kleine Aufgabe habe ich nun
die Frauen in Computer-Themen zu trainieren. So habe ich mit einigen
schon eine Email-Addresse eingerichtet und geübt wie man sich
einloggt und Emails verschickt. Ich hoffe dass ich damit weitermachen
kann und auch Frauen trainieren kann, die noch keinen Kontakt zu PCs
hatten. Auch in Simbabwe wird das gerade in der Kommuniktation mit
Geldgebern und bei der Vernetzung mit anderen Organisationen immer
wichtiger.
Was bisher geschah...Schule!
In den Schulen herrscht große Aufregung und Anspannung: Es ist
Prüfungszeit. Gerade für die A-Levels (Abiturienten) ist dies eine
aufregende Phase. Auch in der Pre-School gibt es Ende November eine
Gradulation-Feier für die älteren Kis die dann auf die Primary
School (Grundschule) wechseln. Diese Gradulation-Feier bereiten wir
nun schon seit einigen Wochen eifrig vor. Es werden Songs und ein
Theaterstück eingeübt.
An dieser Stelle vielleicht einige
Worte zum Schulsystem, welches man so komplett auch in Makumbi
wiederfindet:
Mit 3-4 Jahren kommen die Kinder in die
Pre-School. Eine Mischung aus Kindergarten und Vorschule. Hier müssen
sie ein bestimmtes Niveau erreichen um in die Grundschule gehen zu
können. Normalerweise dauert das zwei Jahre, bei ganz cleveren Kids
nur ein Jahr.
Nach der Pre-School kommen die Schüler
in die Primary School Dort geht es los mit Grade 0 Was auch nochmal
eine Art Vorschule ist. Anschließend geht es mit Grade 1-7 weiter.
Jeweils ein Jahr.
Die Schulgebühren für Pre und Primary
School sind verhältnismäßig niedirg und liegen bei ca 20 Dollor
pro Terms. Es gibt aber auch Familien die sich diese Summe nicht
leisten können. Es gibt die Variante mit Sachgütern wie z.B. Mais
zu bezahlen oder es wird nach einer andern Lösung gesucht.
Das Schuljahr ist in drei Terms
eingeteilt
Term 1:Januar-März, April ist frei,
Term 2: Mai- Juli, August ist frei,
Term 3: September -November/ Dezember
ist frei.
Die High-School/Secondary School ist
dann in Forms eingeteilt. Die Zählung beginnt zum Beginn der High
School Neu. So beginnt es hier mit Form 1, Form 2 usw. In Form 4
macht man das O-Level. Das ist vergleichbar mit dem Mitteleren
Schulabschluss in Deutschland. Danach kann man Training
(Ausbildungen) besuchen oder mit der Secondary School fortsetzen und
sich in Form 5 und Form 6 auf das A-Level als Abitur vorbereiten. Mit
den A-level wird auch die berechtigung eine Universität zu besuchen,
erreicht.
Viele Secondary School sind Boarding
Schools als Internate. Die Schüler halten sich dann drei Monate am
Stück in den Internaten und in der Schule auf. Oft ohne Kontakt nach
Hause zu haben. Handys sind nämlich nicht gestattet. In Makumbi
besuchen ca 600 SchülerInnen die Boarding Schule, hinzu kommen ca
200 Day Students. Also Leute aus der Umgebung, die die Schule
besuchen. Durch die Mixung von
Boarding School und Day School vermisschen sich hier Familien, die
sich eine Boarding School leisten können mit Kids aus der ländlichen
Umgebung. Eine Selektion wie im deutschen Schulsystem gibt es nicht.
Alle besuchen von der Pre-School bis zum A-Level die gleiche Schule.
Ein SchülerIn der im ersten Anlauf das O-Level nicht geschafft hat,
kann wiederholen und später noch das A-Level machen und zur
Universtät gehen. Der Unterricht findet komplett auf Englisch statt.
Die Schulgebühren sind hier deutlich
höher als an der Primary School. Für Day Students ca 100
Dollar, Für Boarding Students ca 450$
Gerade Kinder aus ärmeren Familien kommt die Struktur des Schuljahres in verschiedenen Terms sehr entgegen. Sie können so in den freien Monaten (April, August und Dezember) arbeiten gehen und somit ihre Schulgebühren, zusammen sparen. Oft ist es aber auch nicht möglich die hohen Gebühren zu zahlen. Zum Beispiel wenn jemand in der Familie krank wird oder stirbt. Oft verlieren die Jugendlichen so ganze Jahre und besuchen deswegen erst später die nächste Form.
Gerade Kinder aus ärmeren Familien kommt die Struktur des Schuljahres in verschiedenen Terms sehr entgegen. Sie können so in den freien Monaten (April, August und Dezember) arbeiten gehen und somit ihre Schulgebühren, zusammen sparen. Oft ist es aber auch nicht möglich die hohen Gebühren zu zahlen. Zum Beispiel wenn jemand in der Familie krank wird oder stirbt. Oft verlieren die Jugendlichen so ganze Jahre und besuchen deswegen erst später die nächste Form.
Schuluniformen für die großen... |
...und für die kleinen. |
Was bisher geschah...Regen!
Es flimmert die heiße Oktober Sonne
zwischen die Felsenberge auf die Missionsstation und die umliegende
trockene Landschaft. Inzwischen wurde der ewig-währende Sonnenschein
und damit auch die ewige Trockenheit, schon von kurzen Regenschauern
unterbrochen.
Als ich am Montag von meinem
Wochenendtrip aus Mutare in Harare ankomme, erlebe ich den Anfang der
Regenzeit wie ich mir sie nicht hätte vorstellen hätte können. An
der Fourth Street in Harare einer der größten Busbahnhöfe
verstecken wir uns gerad noch rechtzeitig in dem Vorraum von einem
Laden. Als es losgeht: Der Regen kommt begleitet von Hagel und
innerhalb von Minuten haben sich die Straßen in Flüssse verwandelt.
Der Himmel ist dunkel. Manche Autos versinken bis zu den Spiegeln im
Wasser. Oft gibt es an dem Straßenrand eine ecklige Kuhle wo Müll
drin liegt und schwer nach Urin riecht. Auch diese füllen sich mit
Wasser und schlamm. Nach einer halben Stunde in der wir keinen Fuss
vor den anderen setzen konnten, bietet uns ein netter Mann an
Christina nach Hause und mich zum richtigen Kombi zu fahren. Da es
nun unmöglich erscheint ein offizelles Taxi zu bekommen, willigen
wir ein. Kurz noch an Mutti-Spruch „Geh-nicht-fremden.mit“
gedacht, schon geht die Fahrt schon los. Möglichst nah bringt mich
der nette Mann ( dessen namen ich leider nicht mehr weiß) an meinem
Kombi heran. Auch Christina ist später gut in ihrer Unterkunft
angekommen. Trotzdem versinke ich beim Aussteigen bis zu den Knien im
Schlamm. Der klatschenasse und dreckige MuRungu (weiße Person) sorgt
auf dem Busbahnhof für helle Aufregung und nach einigem Suchen
erreiche ich nun endgültig durchgeweicht den richtigen Kombi. Die
Fahrer warten noch ein wenig bis sich das Wetter beruhigt und starten
dann ihre Fahrt in Richtung Dombashava, also ichtung Makumbi. Kaum
verlassen wir die Stadt, öffnete jemand den Wagen und es kommt uns
strahlender Sonnenstein und die pure Trockenheit entgegen.
Offensichtlich hatte es hier nicht geregnet.
Dienstag, 28. Oktober 2014
Besuch aus Berlin
Letzte Woche gab es dann in Makumbi
Besuch aus Deutschland. Sogar aus Berlin. Ein Gruppe von 6 Personen
aus dem Canisius Kolleg, der Jesuitenschule in Berlin-Tiergarten,
wurden begleitet von Kathrin Prinzing einer Mitarbeiterin der
Jesuitenmission in Nürnberg. Die Lehrer, Schulleiterin Frau
Hüdepohl, dem Schulseesorger und auch Elternvertreter waren
insgesamt 12 Tage in Simbabwe um verschiedene Schulen zu besuchen.
Dabei haben sie sich Schulen in städtischer und ländlicher Umgebung
angeschaut und kamen am Ende ihrer Reise auch nach Makumbi. Die
Gruppe wurde vom Superior der Mission Father Nhika und dem
Schulkaplan Father Matara
empfangen. Später gab es Treffen mit dem Headmaster der Secondary
School, Lehrern und auch Schülern. In einer Gesprächsrunde gab es
einen kurzen aber spannenden Austausch zwischen der deutschen Gruppe
und den Lehrern der Schule.
Nach
einem Besuch im Kinderheim und einen spontan und selbstorganisierten
Auftritt von Schülern der Primary School in der Kirche, verließ die
Gruppe auch schon wieder die Missionsstation. Ich durfte aber sie
aber noch mit nach Harare begleiten. Auf dem Rückweg in die Stadt
gab es noch einen Stop bei den Domboshava-Caves. Dort gibt es einige
Höhlenmalerein und die Aussicht von einem der Berge zu bestaunen.
Am
nächsten Tag hab ich die Gruppe noch bei ihrem Shopping-Tag
begleiten dürfen. Ich war ziemlich stolz auf mich, dass ich mich
jetzt schon so gut in Harare zurechtgefunden hab. Gemeinsam mit
Kathrin haben wir ohne Probleme den Weg durch die Innenstadt,zur
Kathedrale und zum Markt gefunden. Am Abend durfte ich dann noch mit
zu einem Grill-Abend ins Garnet-Haus. Dort sitzt der Provenzial der Jesuiten
und viel Verwaltung und Organisation läuft hier ab. Zum Beispiel
wurde sich hier auch um mein Visum gekümmert. Zu diesem Abend waren
verschiedene Jesuiten eingeladen. Ich hab schon einige bekannte
Gesichter wiedergetroffen oder neue Menschen kennen gelernt.
Neues Makumbi und Entdeckungen in Harare
Mit der Arbeit und dem Leben im Makumbi
geht es fröhlich weiter. In der Pre-school wird die Absclussfeier
vorbereitet. Dazu wird eine Art kleines Krippenspiel aufgeführt,
lieder gesungen. Die Kinder haben jetzt schon „Holy night“ geübt,
was bei 30 Grad im Schatten dem typischen „Oktober-Wetter“ doch
etwas ungewöhnlich für mich ist. Auch an den anderen Tagen verbinge
ich viel Zeit mit den Kids. Im Kinderheim gehe ich gern am Nachmittag
vorbei, spiele mit den jüngeren Kindern und gerade mit den älteren
Mädels ist es super nett. Die Kinder sind zudem auch sehr gedulgie
Shona-Lehrer, die meinen lieben Shona-Lehrer Daniel gut ersetzen. Der
ist nämlich der Zeit ziemlich beschäftigt und hilft jemanden ein
Haus zu bauchen. Es ist super für ihn ein wenig Arbeit zu haben.
Auch im Wadzanai bin ich noch fleißig
unterwegs. Im Moment helf ich dort ein wenig mit einigen Computer
Aufgaben.
Das Landleben ist nach wie vor ganz
aufregend für mich und aber wie das Leben auf dem Dorf so ist,jeder
kennt jeden, man sollte nicht vergessen jeden zu grüßen, den man
trifft. Für mich als Stadtpflanze ziemlich ungewöhnlich.
Wenn ich also mal einen Tag freien Tag
habe, treibt es mich auch in die Stadt, wo es viel zu entdecken gibt.
Meine ersten Besuche in Mbare dem „Ghetto“ und Herz von Harare
waren sehr aufregend. In St. Peters der Jesuitenschule in Mbare hab
ich einige Schüler getroffen, eine Frau die dort für die Kommunität
arbeitet, hat mich herumgeführt. Sie wurde von einigen Jahren von
Fh. Nhika dem jetztigen Superior der Makumbi Mission in der
Kommunität angestellt.. da die beiden sich also gut kennen, haben
wir später noch ihre Familie besucht. Einen anderen Tag hab war ich
auch auf dem Gemüsemarkt, ich habe nur einen kleinen Teil des großen
Marktes gesehen, aber schon dass war so fazsinierend. Dicht an dicht
gibt es wirklich viele Stände die meisten spezialisieren sich auf
etwas. Zum Beispiel Kartoffeln oder Äpfel. So kann man in einer Ecke
des marktes nur Äpfel kaufen in der anderen gibt es dafür einen
Kartoffelmarkt. An anderen Ecken gibt es ganz andere Stände wie
Autoreifen oder auch Kleider-Stände. Zwischen den Marktzeilen und
Ständen wird gekocht, gequatscht, getanzt, gespielt, Kinder
erzogen, Haare frisiert. Dort findet einfach das Leben statt. Damit
man die Einkäufe nicht selber tragen muss gibt es Leute, die das als
Dienstleistung anbieten und sich somit was dazu verdienen. In unserem
Fall war das sogar richtig notwendig, weil wir einen Monatseinkauf
für die Community gemacht haben. Unser „Träger“ hat dann die
Sachen schon mal zum Auto gebracht, wo wieder andere drauf aufgepasst
haben.
An einem anderen Tag hab ich in Harare
an der thanks-giving-feier von Magis teilgenommen, dort viele
bekannte Geschichter getroffen nochmal Nummern ausgetauscht. Das war
toll, um nochmal Kontakte nach Harare zu sammeln und auch in Zukunft
ein paar Freunde in der Stadt zu haben.
Father Nhika hat mich dann auch zu
seinem ehemaligen Arbeitsplatz in eine Gemeinde in Harare
mitgenommen. Die Gemeindemitglieder haben eher einen gut-situierten
background. Dort gab es ein kleines Festival, wo verschiedene Chöre
gegeneinander angetreten sind. Die Athmosphäre war ziemlich entspannt. Es gab Essen und Trinken, es wurde viel
gequatscht, gab ein Bühnenprogramm der verschiedenen Chören, die
Männer haben haben bei einer Runde Seil-ziehen ihre Kräfte
gemessen, die Jugend hat Burger verkauft.
Wenn ich nicht unbedingt mit einem der
Jesuiten mitfahre, nutze ich oft den öffentlichen Nahverkehr: auch
das ist immer ein kleines Abenteuer. Die Kombis mit vier Reihen sind
immer sehr voll. Oft sitzen noch Kinder oder auch mal ein Huhn mit
auf dem Schoß, die Musik dröhnt laut. Es gibt dann immer einen
Menschen der die ganze Sache organisiert, auch das Geld kassiert und
dem Driver per Klopfzeichen mitteilt, wann angehalten wird. Dann geht
es im sausebraus über die Landstraße, alle paar Meter wird
angehalten, jemand steigt aus, jemand steigt ein. Eine lustiger
Angelegenheit.
Ausflug nach Mutemwe
Datum 14.10.2014
Am Wochenende war ich mit der Jugend
der Gemeinde auf einem kleinen Ausflug. Es ging ins 2 Stunden
entfernte Mokoto. Dort ist auch eine Art Missionsstation, die vor
allem ausgezeichnet wird von einem Lepra-Krankenhaus. Dieses wurde
von dem John Bradburn
gegründet. Dieser Father ging oft auf den naheliegenden Berg
Mutemwe um zu beten In den letzten Jahren wurde dieser Berg zu einer
Art Pilgerstätte. Auch das Lepra Krankenhaus und das nahliegende
Kinderheim werden oft von den Pilgerern besucht.
So kamen wir am Freitag abend in Motoko
an. Untergebracht wurden wir in einem Gelände wo einige Häuser mit
Schlafräumen gab, einen Brunnen und ganz einfache Sanitäranlagen.
Gekocht wurde draußen am Feuer. Für die vielen Menschen die dort
anreisten, war in den Schlafsäälen nicht genug Platz so dass auch
viele außerhalb im Freien schliefen.
Nachdem sich alle gewaschen haben,
kommt die Gruppe in Bewegung. Auf dem Weg zum Lepra Krankenhaus
freunde ich mich mit einem eher schüchternen Mädchen an. Sie ist im
gleichen Alter wie ich und macht gerad ihr O-Level was sowas wie der
Mittelere Schulabschluss nach der 10. Klasse ist. Ihr Mutter war
lange krank deswegen konnte sie nicht zur Schule gehen. Meine neue
Freundin übersetzt immer eifrig für mich und erklärt mir viel was
es mit dem Ort auf sich hat. Im Lepra-Krankenhaus bekommen wir eine
Einführung und danach gehen wir in zwanziger Gruppen zu den
Patienten. Mit jedem Patient wird kurz gesprochen und danach ein
kurzes Gebet gesprochen. Ich hab den Eindruck, dass die meisten
Kranken sich über den Besuch freuen. Am Nachmittag besuchen wir das
Kinderheim mother of peace, auch dort gibt es einige Worte von der
Leiterin und eine kleine Aufführung der Kinder. Viele Kinder kommen
krank hier an, oft mit Malaria und natürlich haben auch viele HIV,
Nicht alle überleben die Krankheiten, in der nähe des Heims gibt es
einen Friedhof. Der wird von der Gruppe vom Laub befreit.
Anschließend wird nahe eines großen Berges an einem großen Kreuz
eine Gebetszeit abgehalten. Einige Male wird der Rosenkranz ist, da
der Oktober auch Marien-Monat ist. (Zumindest hier, ich bin mir nicht
sicher ob das in Deutschland auch so ist)
Am Abend erwartet uns der eigentliche
Höhepunkt der Berg Mutemwe wird bestiegen und wir werden die Nacht
auf dem Berg verweilen um zu beten. Genau wie es der Gründer des
Lepra-zentrums oft getan hat. Bevor es los geht kommen noch viele
andere Gruppen in Motoko an. Auf einmal fühlt man sich wie auf einem
Busbahnhof. Schätzungsweise 2000 Leute sind nun auf dem großen
Platz versammelt, es wird eine Messe gehalten. Dann beginnt
Prozessionsartig der Aufstieg zum Berg. In Gruppen von jeweils 50
Leuten beten wir die 14 Kreuzwegstation während wir den Berg
besteigen. Oben angekommen gibt es viele Gruppen die Tanzen und
singen und natürlich intensiv beten. Ich bin zusammen mit meiner
neuen Freundin wir finden eine gemütliche Ecke. Sie nimmt die Sache
sehr ernst, was mich irgendwie auch berührt. Unter freien Himmel
und in mitten von über 1000 betenden Menschen falle ich in einen
sehr friedvollen Schlaf. Um 3 Uhr in der Nacht beginnt die nächste
Messe, sie endet als die Sonne aufgeht, es ist aber schon recht hell.
Der Abstieg beginnt. Nach dem Frühstück geht es sehr bald nach
Makumbi. Auch das wird diesmal zum Abenteuer Da die Straße gesperrt
ist, nehmen wir eine sehr kleine ländliche Straße um zu einer
anderen befestigten Straße zu kommen, die nach Harare führt und von
Harare kommen wir dann nach Makumbi. Da ich hinten auf einem
geschlossenen Pick-Up mitfahre, werden wir ziemlich stark
durchgeschüttelt. Die Fahrtzeit verdreifacht sich und als wir
endlich auf der richtigen Straße Richtung Makumbi sind, freue ich
mich schon sehr auf mein zu Hause mit Bett und Dusche.
Sonntag, 5. Oktober 2014
Stakeholder-Treffen im Wadzanai
Letzte Woche gab
es außerdem ein großes Event im Wadzanai-Center. Für den 2.
Oktober wurden über 200 Leute in das Community Center eingeladen.
Zum einen verantwortliche Personen in der Community: Chiefs und Heads
der Community. Die oft kleinere Konflikte zwischen den Bewohnern
lösen. Die Chiefs haben oft hohes Ansehen unter der Bevölkerung.
Außerdem wurden einige Organisationen eingeladen, die an ähnlichen
Themen arbeiten wie das Community Center. In verschiedenen Vorträgen
wurde über die verschiedenen Organisation und deren Arbeit
informiert. Dazwischen gab es immer wieder Möglichkeit zur
Diskussion und Austausch. Ein großes Thema war an diesem Tag war zum
einem Armut und die vielen Probleme die damit zusammen hängen. Die
Probleme das Land gut zu nutzen und sich davon ernähren zu können-
was gerade in der Trockenzeit eher schwierig ist. Und auch das es
kaum Jobs gibt, hohe Arbeitslosigkeit. Hierzu gab es auch ein
Theater-Stück von einer Organisation, was etwas die schwierige
Situation der Menschen dargestellt hat.
Ein anderer
Themenschwerpunkt waren die Umsetzung der Frauen-Rechte in Simbabwe
insbesondere der Schutz vor häuslicher und sexueller Gewalt. Hierzu
hat eine Anwältin von einer Frauenrechtsorganisation erklärt welche
verschiedenen Formen von sexueller Gewalt es gibt und das diese nach
dem simbabwischen Gesetz als kriminell gelten. Dabei hat sie auch
sehr klar über gewisse traditionelle Regelungen gesprochen, die der
offiziellen Rechtssprechung aber wiedersprechen. Ein Beispiel: Es
gibt eine (traditionelle) Regelung, dass die Ehefrau beim versterben
des Mannes an den Bruder weiterverheiratet wird. Die offizielle
Gesetzesgebung sieht hier aber den Schutz vor, dass dies nicht gegen
den Willen der Frau passieren darf. Nach dem Vortrag der
Rechtsanwältin gab es auch noch ein Vortrag eines Polizisten, der
über die Arbeit der Polizei in diesem Bereich gesprochen hat. Er hat
darauf hingewiesen, dass die Polizei Anzeigen entgegen nimmt und eng
mit den Frauenrechtsorganisatioen zusammenarbeitet. Außerdem hat er
auch noch über die verschieden Formen von Kindesmissbrauch
gesprochen, und das gerade sexuelle Gewalt bei Kindern ein Verbrechen
ist, was angezeigt werden muss. Gerade die Chiefs werden oft mit
Fällen wie diesen konfrontiert und von daher war dies ein wichtiger
Tag um Informationen auszutauschen und die Arbeit der
Frauenrechtsorganisationen vorzustellen.
Besuche in Outstation-ein Tag voller Messen
Am
letzten Sonntag wurde es wirklich sehr heilig für mich. Der neue
Superior Father Nikha hat mir angeboten mich zu den Besuchen in den
outstations mitzunehmen. Nicht lange drüber nachgedacht hab ich
gleich mal freudig zugestimmt. Outstations sind kleine Kirchen in
sehr ländlicher Umgebung. Das Gebiet der Gemeinde von Makumbi ist
ziemlich ziemlich groß. Da es nicht allen Gemeindemitgliedern
möglich ist die Strecke nach Makumbi zurückzulegen hat man
angefangen Messen auch an anderen Orten innerhalb der Mission zu
halten. Dann wurden an diesen Orten auch kleine Kirchen errichtet.
Inzwischen gibt es über 30 Outstation. Die meisten Kirchen wurden
hier von einem Deutschen Jesuit Father Hosemann errichtet. Der
ehemalige Superior ist vor ca 2 Jahren gestorben. Viele Leute reden
aber immer noch von ihm. Zu seiner Beerdigung gab es eine große
Prozession und an jeder Outstation gab es eine Station.
Natürlich
ist es nicht möglich jeden Sonntag zu allen Outstations zu fahren.
So gibt es einen knifflige Mess-plan so das jede Outstation einmal im
Monat von einem Priester besucht wird. Ich glaube aber das die
mini-Gemeinden sich auch in Abwesenheit des Priesters für Andachten
und Wortgottesdienste organisieren.
Am
Sonntag also nach der 9-Uhr-Messe in Makumbi sage ich noch schnell
den bekannten Gesichter hallo und dann geht es schon mit dem
Landrover los. Zusammen mit Father Nikha und Bernhard-einen Mann der
schon länger in der Mission arbeitet und deswegen den Weg weiß,
verlassen wir nach kurzer Zeit die befestigten Straßen. Aus dem
Schotterweg wird eine Gebirgsstraße mit vielen Steinen.. eine
Traum-Strecke für Extrem-Biker. Bernhard kann sich nun doch nicht
mehr so ganz so gut an den Weg erinnern. Also werden die Leute in den
Hütten gefragt. Anscheinend sind wir aber auf dem richtigen Weg- auf
jeden ist am Ende der scheinbar endlosen Gebirgsstraße eine Kirche
auf einem Felsen. Ca 20 Leute und einige schlafende Babys erwarten
uns schon freudig. Die Messe beginnt.- natürlich auf Shona. Es ist
unglaublich heiß. Ich erfreue mich aber an den wunderschönen
Bildern in der Kirche und den schlafenden Babys. Nach der messe gibt
es noch was zu essen. Und der Priester wird gefordert um einige
Angelegenheiten zu regeln. Dann geht es weiter. Die Nächste Station
ist 20 Minuten entfernt. 20 Minuten auf lustigen super-hügeligen
Gebirgsstraßen. Die Kühe, die hier auf der straße rumlungern sind
etwas dreister als auf der befestigen Straße. Sie bewegen sich so
gut wie gar nicht-müssen weggehubt oder umfahren werden. In der
nächsten Station erwarten uns wieder sehr freundliche und herzliche
Menschen die sich sehr über den Besuch freuen. Hier sind fast 50
Menschen in der Kirche. Es gibt eine Kindergruppe die die Messe mit
tänzen begleitet. . Es ist noch heißer. Ich bin ziemlich erspöpft,
in der Kirche ist es stickig, deswegen sitze ich draußen auf der
Treppe, Wasser trinken und voller Respekt vor der Leistung des
Priesters dem keine Müdigkeit anzumerken ist. Danach wieder eine
Einladung zum Essen. Papierkram wird erledigt. Auf den
Abenteuer-Trekking-Straßen geht es zurück in Mission, aber nur zum
kurz frisch machen. Die High School macht einen Ausflug mit Grillen,
tanzen und gemütlichen Beisammensein in der Nähe von den
Domboshava-Caves. Auch das lass ich mir nicht entgehen. Während die
Sonne sich langsam der Erde zuneigt, verdrücke ich ein paar
Grill-würste, bekomme mal wieder lustigen Tanzunterricht und lerne
etwas über simbabwische Popmusik und Tennie-Hype.
Mehr über Makumbi childrens home
Da die
Jesuitenmission in Nürnberg eine Informationen rund um das
Kinderheim brauchten, konnte ich das als Chance nutzen um mich mal
näher mit dem Kinderheim zu befassen.
In Gesprächen mit
der Leiterin Sister Alois habe ich Einiges über das Kinderheim
erfahren können. Das Heim ist fast so alt wie die Mission selber. In
den 30erJahren fingen Schwestern an sich um die Waisenkinder in der
Umgebung zu kümmern. Früher wat das Heim als Schlafsaalsystem
organisiert. In den 90er Jahren wurde zum Familien-System gewechselt,
welches heut noch praktizierrt wird. Im Familiensystem lebe 10-12
Kinder mit einer Hausmutter in einer Doppelhaushälfte. Innerhalb der
Häuser wird versucht möglichst eine Familien-ähnliche Situation zu
schaffen. Die Kinder betrachten sich gegenseitig als Geschwister. So
sind zum Beispiel auch Liebesbeziehungen zwischen den Kinder und
Jugendlichen nicht erlaubt. Im Heim leben einige Kinder die HIV
infiziert sind. Das Heim kommt für die Medizinische Versorgung,
Bildung und auch alles andere auf , was die Kinder für ein gutes
Aufwachsen benötigen. Einer der größten (finanziellen) Herausforderung ist die Universitätskosten von den älteren zu bezahlen. Mit einer Mutter habe ich über ihren
Tagesablauf gesprochen. Von 5 Uhr morgens bis 9 uhr Abends hat sie
einen voll gestopfen Tag, ist mit Essen kochen und allerlei
häuslichen Tättigkeiten gut beschäftigt, während ja auch die
Babys rund um die Uhr versorgt werden müssen. Eine Mutter ist 24
Tage in einem Haus. Hat dann 8 off-Tage. Für die Kinder ist es super
weil die Bezugspersonen im Heim ein Puhl aus Frauen ist und somit
sehr beständig und verlässlich ist. Die Mutter mit der ich
gesprochen habe, erzählte mir dass sie selber 3 Kinder hat die bei
ihrer großmutter leben und die sie dann nur an den off-Tagen sehen
kann, weil sie in einer ganz anderen Dorf leben. Außerdem kann ich
euch auch noch kurz 2 Kinder vorstellen.
Zvikomborrero ist 6 Jahre alt. Er mag Englisch und Volleyball. Später möchte er mal Soldat werden.
|
Samstag, 20. September 2014
Bloß keine Langeweile!
Im ersten Moment wenn ich auf die
letzte Woche zurückblickte, wusste ich gar nicht was ich groß
berichten soll. Da es doch eine ganz normale Woche war. Wenn mans
dann zusammenzählt ergeben viele kleinere Ereignisse doch ein ganz
lebendiges Bild. Anfangen möchte ich mit einem Großereignis in
Makumbi! Letzten Sonntag war nämlich Firmung in der Missionsstation
und der Bischof war zu Gast. Beim Abendessen am Samstag, dass er
zusammen mit der Kommunität eingenommen hat, kamen wir sogar ein
wenig ins Gespräch. Auf den ersten Eindruck wirkt er recht
sympatisch und nahbar. Das ist ja schon mal nicht schlecht. Außerdem
war das Essen natürlich an diesem Tag weltklasse.
Die Firmung am Sonntag war dann ein
ziemliches Event. Bestimmt 100 Leute haben an dem Tag die Firmung
empfangen. Beim Gottesdienst zu Gast waren wieder mehrere Hunderte.
Die Größte Halle in der Mission war völlig überfüllt. Um mich
während des über dreistündigen Gottesdienst nicht zu
langweilen (Ich versteh immer noch kein Shona..sonst wäre es
natürlich was gaaaaaanz anderes) hab ich mich einfach zwischen die
Kinderschar gesetzt. Damit war es eigentlich eine ziemlich witzige
Angelegenheit. Während des Gottesdienst passierten jede Menge
rituelle Sachen: die Gaben wurden in Form von verschiedenen
Lebensmitteln gebracht und die Heilige Schrift wurde erst reingetanzt
bevor daraus gelesen wird. Am Ende wurde dem Bischof noch eine
lebendige Ziege überreicht.
Confirmation in Makumbi, die Halle platzt fast aus den Nähten |
Nachmittags bin ich mit einigen Mädels
aus dem Heim zu den Hügel gegangen. Auch einige der Mädchen, die
nun studieren, waren dabei. Nach ein wenig Tratsch und einer kleinen
Tanzstunde für Bekki gings auch bald wieder zurück.
Tanzstunde für Bekki |
Da die Pre-School Lehrerin zu einer
Beerdiung fahren musste, fiel die Pre-School Montag und Dienstag aus.
Das hieß für mich dann zwei weitere Tage frei zu haben. Ich nutze
die Zeit um mit den frisch gebackenen Studentinnen rumzuhängen und
beim Hausaufgaben machen zu stören :)
Die restlichen Tage hab ich
hauptsächlich im Watzanai verbracht. Dort gab es viel zu tun. Ich
hab die Banana-Chips aus dem Trockner geholt. Hmmm sind die lecker :)
und dann gab es noch so kleinere Aufträge am Computer zu tun. Zum
Beispiel Protokolle von den Sitzungen tippen etc. Am Freitag hat dann
das Watzanai besuch von Vertretern einer schwedischen Firma bekommen,
die in Entwicklungsarbeit investieren wollen. Der Mann und die Frau
waren sehr interessiert an der Arbeit des Watzanai Centers und die
Frauen haben ihnen die viele Fragen beantwortet. Für mich war es
sehr interessant zu beobachten, wie die beiden Europäer und die
simbabwischen Frauen sich auf der „Geschäftsebene“ begegnen.
Sehr gefreut habe ich mich über den
Gruß aus der Heimat: Am Freitag Mittag hatte ich die Möglichkeit
mich per Skype live in die Referentenrunde der Jugendpastoralen
Zentrum in Berlin-Kreuzberg zu schalten. Die Geschäftsstelle von
Jugendseelsorge des Erzbistum Berlin und BDKJ Berlin war in den
letzten Jahren wichtiger Ort meines Ehrenamtlichen Engagement. Mit
einem Kaffeprojekt möchten die Mitarbeiter nun Makumbi unterstützen.
Wenn ihr also in den nächsten Wochen JPZ zu Besuch seit, lohnt es
mal am Kaffee-Automat vorbeizuschauen.
Besonders gefreut habe ich mich über
die gesungenden irischen Segenswünsche und die lieben Gedanken und
Grüße, die es tatsächlich um die halbe Welt schaffen. Vielen Dank
dafür!
Für die nächste Zeit werde ich mich
nun noch intensiver ans Shona-Lernen machen! Ich musste leider
einsehen, dass mein kleines Tandem-projekt nicht ganz ausreichend
ist, um die neue Sprache erfolgreich zu lernen. Mit einem Mädchen
aus der Umgegebung habe ich einen kleinen Deutsch-shona-Tandem
gemacht. Das ist sehr nett, und ich möchte das auch weiterverfolgen.
Aber ich werde nun zusätzlich noch reinen Shona-Unterricht nehmen.
Dazu habe ich einen Jungen aus der Gemeinde gefragt, der auch schon
ehemalige Volunteers unterrichtet hat. Für die nächste Woche
werden wir uns fast jeden Tag treffen um fleißig zu lernen.
In der nächsten Woche werd ich
außerdem mit Interviews und Übersetzungen rund um das Kinderheim
beschäftigt sein. Ich freue mich schon sehr mehr über das Leben in
der Mission and das Kinderheim zu erfahren.
Und noch ein
kleiner Nachtrag zum Wetter: Gefühlt wird es jeden Tag heißer und
auch in den Nächten ist es unmöglich zu frieren... alles ist sehr,
sehr, sehr trocken. Es wird quasi „Frühling“ bzw. Trockenzeit.
Komische Geräusche von komischen Insekten verfolgen mich und
Moskitos versuchen mich aufzuessen. Zum Glück ist Makumbi kein
Malaria Gebiet :D
nahrreich und auch vitaminhaltig: Instantfrühstück aus Pulver-Zeug |
Samstag, 13. September 2014
Das Ding mit dem Abendessen!
Hungrige Maeuler haben Lust auf Abendessen |
Noch ist es ziemlich lebendig |
nicht geschuettelt oder geruehrt ...nein geschleudert |
und zack ist der kopf weg |
Die Federn muessen weg!! |
Alles raus was keine Miete zahlt. Hund und Katze freuen sich ueber innereien |
Das Huhn wird in Einzelteile zerlegt |
Und dann kommt alles in den Topf |
Hmmmm.... fertig ist das Abendessen. Lecker wars!! |
Freitag, 12. September 2014
Jetzt geht’s los!!!- Alltag in Makumbi
- September 2014
Nachdem wir letzte Woche schon Helle
und Bernhard zum Flughafen gebracht haben, musste ich mich am Montag
nun auch von Hanna und Isabell verabschieden. Mitten in Harare an der
First Street gab es noch eine letzte Abschiedsszene und dann war ich
das erste Mal in Simbabwe tatsächlich auf mich allein gestellt. Ganz
tapfer und mit klopfenden Herzen schaffte ich es mit jeder Menge
Einkäufen in der Hand den richtigen Kombi am großen Busbahnhof an
der Fourth Street zu bekommen. Zwischen hunderten Kombis, die ohne
mir ersichtliches System rein und raus fahren, und doch ihren
zugewiesen Platz haben, gibt es noch unzählige Verkaufsstände und
viele freundliche Menschen, die sich entweder mit mir unterhalten,
mir etwas verkaufen oder mir helfen wollen. Dank der Hilfsbereiten,
sitze ich auch ziemlich schnell im hoffnungslosen überfüllten
Fahrgestell und wunder mich über die ungewöhnlich hohen Preise und
den unglaublich hohen Betrieb. Wenn ich mit den Anderen um diese
Uhrzeit losgefahren bin, war das doch alles nicht so krass. Bis mich
jemand aufklärt: morgen fängt die Schule an. Deswegen ist soviel
los. Also schön! Nach einer guten Stunde Fahrt rauschen wir fast an
Makumbi vorbei, während ich schon anfange rumzukreischen.. „Halt
halt ich muss doch hier raus.“ Völlig erledigt komme ich in
Makumbi an und finde eine ziemlich leere Wohnung vor. Anscheinend
merkt man mir den Sozialschock ziemlich an. Die Jesuiten geben sich
beim Abendessen zumindest alle Mühe mich aufzumuntern. Eine Nacht
Schlaf hilft auch.
Nun geht’s also richtig los!
Nachdem ich mich am Dienstag erstmal
auf dem Gelände der Mission etwas verlaufe und bei der Primary
School rauskomme. Dort ist auch eine Preschool. Aber nicht die zu der
ich hin soll. Ein kleiner Junge hat ein wenig Erbarmen und bringt
mich zur richtigen Preschool beim Kinderheim. Am anderen Ende des
Geländes setzt er mich ab und verschwindet wortlos ehe ich mich
richtig bedanken kann. Nach einem kurzen Gespräch mit der
verantwortlichen Sister, wird mir zugesichert, dass ich 2 Tage die
Woche hier arbeiten darf. Von 8-12 ist Betrieb in der Pre-School, ich
muss mich nur noch entscheiden welche Tage gut wären. Das mache ich
nachdem ich im Watzanai Center war und dort meine Aufgaben abgecheckt
habe. Dort gehe ich am Mittwoch hin. Im Watzanai zeigt mir Polly
nochmal das Gelände genauer und erzählt mir eine Menge die Dinge
bei denen ich mithelfen kann. Am Donnerstag kann ich direkt loslegen:
Es werden Bananen geschnittten und anschließend getrocknet. Mit
einer lustigen Uniform aufgestattet,bin ich ganz glücklich mich
nützlich machen zu können. In netter Gesellschaft von einigen
anderen Frauen geht das große Schnippeln los. Anschließend werden
die Bananenscheiben auf Siebe gelegt und in den Trockenraum
eingehängt. Dort ist es sehr warm. Nach 1-4 Tage ( so
unterschiedlich waren die Informationen die ich bekommen habe) kann
man die Bananen rausholen. In kleinen Packeten abgepackt werden sie
dann verkauft. Vom Erlös geht an das Watzanai Center. Es werden
immer wieder unterschiedlichste Sachen hergestellt und verkauft.
Davon können die laufenden Kosten des Centers gedeckt werden. Die
Bananen konnten auf Grund einer Spende einer ehemaligen Freiwilligen
eingekauft werden.
Nach nur drei Stunden schneiden bin ich
völlig erledigt. Vermutlich liegt es auch daran dass die Sonne heut
kräftig scheint und kaum ein Windchen weht..
Ich finde es ziemlich fazsinierend wie schnell ich ko bin. Da würde man denken 2 Stunden mit Kindern spielen oder ein bisschen Bananen schneiden ist keine große Sache. Aber die Wärme, die fremde Sprache und die vielen Eindrücke machen schnell müde.
Da bin ich froh, dass kein großer Druck auf mir lastet und meist sehr nette Menschen um mich herum sind.
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