Mittwoch, 27. August 2014

Magis Magis Magis

Magis ist eine internationale Jugendbegegnung und hat in der Vergangenheit immer unmittelbar vor den Weltjugendtagen statt gefunden. In diesem Jahr findet Magis unabhängig dessen in Simbabwe statt. Die 10 Tage sind in unterschiedliche Teile aufgeteilt:

In den ersten drei Tagen ist großes Kennenlernen angesagt. In der Colleg St. Iganatius sind die 400 Teilnehmer untergebracht. Das übige Programm ist ein Mix aus Konzerten und Kultur, Socialising und Gebeten. Die Begegnung startetam 15 August.

Am dritten Tag werden wir in unsere Experiences aufgeteilt. Es gibt 15 unterschiedliche Kleingruppen, die zu unterschiedlichen Themen Experience-Days aufbrechen. Es gibt zum Beispiel Social Justice Experiences, Art und Culture oder Pilgrimage. Die Experience Days dauern vom 18. bis 22. August..

Am 22 August dem 8. Tag von Magis treffen sich alle 15 Experience Gruppen an einem Ort. Dort findet dann ein großer Austausch zwischen den Gruppen und schließlich der Abschiedsabend mit Konzerten und Abschlussmesse statt. Vom 24 bis 25 sind dann alle Guppen wieder abgereist. Glücklicherweise finden die letzten zwei Tage in Makumbi statt. Dazu aber später mehr!!

Der Tagesablauf von Magis ist ziemlich ignatianisch geprägt: Das Sammeln von Erfahrungen und die anschließende Reflektion und Austausch sind fester Bestandteil des Programms. Ein Typischer Tagesablauf bei den Experiene Days ist folgender.
7 Uhr Frühstück
7:30 Reflection in der kurz das Tagesthema vorgestellt wird und begleitende Texte gelesen werden
8:00 Abfahrt zur Experienceund Programm
12:30 Mittag
13:00 weiteres Programm
16:00 Magis circle ( Reflexion über die Erfahrungen, Bezug zum Tagesthema und Austausch)
17:00 Messe
18: 30 Abendessen
19:30 Lagerfeuer
spätestens 22:00 werden die Hunde rausgelassen und es soll wohl gesünder sein, dann nicht mehr draußen rumzulaufen.

In den Experience Days hab ich in der Gruppe zum Thema HIV und Aids verbraucht. Diese Erfahrung war in vielerlei Hinsicht unglaublich interessant und bereichernd . Am ersten Tag wurden wir vor allem mit reichhaltig Informationen über Geschlechtskrankheiten und die HIV und Aids Problematik gerade in Afrikanischen Ländern versorgt.
Wir haben erfahren, dass Sexualität und Geschlechtskrankheiten ein großes Tabuthema ist und daher auch eigentlich behandelbare Krankheiten wie Clamidyn und Syphelis zum großen Problem werden können. Die Verbreitung von HIV in Simbabwe ist enorm. Etwa 15 % der Gesamtbevölkerung ist betroffen. Von allem Erkrankten sind über 80 % Frauen. Eines der größten Probleme im Zusammennhang mit dem Virus ist die unglaublich starke Stigmatisierung. Es gibt ein großes Unwissen um HIV und oft gibt es im näheren Umfeld der Erkrankten eine große Angst vor Ansteckung. Dies hat zur Folge, dass erkrankte Personen von ihren Familien und Freunden stark isoliert wird. Die psychische Belastung wirkt sich wiederrum negativ auf den Krankheitsverlauf aus. Wichtig ist außerdem zu wissen, dass Aids kranke an Folgeerkrankungen sterben, die auf Grund des geschwächten Immunsystem auftreten. Wenn Angehörige, dann von dem Tod eines Aids-kranken sprechen wird dann meist die Folgeerkrankung genannt. Das kann dann schon mal zu Verwirrung führen...nach dem Motto: „Warum stirbt jemand an einer Erkältung??“ Dies ist aber die Folge von der starken Stigamtisierung und Diskriminierung.
Im Bezug auf Kinder ist es gut möglich, dass mit der richtigen Behandlung eine HIV positive Frau ein gesundes Kind auf die Welt bringt. Dies wird auch viel angestrebt und klappt auch wohl immer besser. Das Problem der Halb- und Vollwaisen bleibt aber immer noch bestehen. In Simbabwe gibt es ca 1,6 Millionen Waisen.
In den restlichen Experience Days haben wir eine Einrichtung in Harare besucht. In Maschambanzou werden sehr kranke Menschen wieder „aufgepäppelt“. Einige sterben jedoch auch dort. Es gibt einige „outreach“-Teams, die vor allem in den ärmeren Vierteln in Harare unterwegs sind und kranke Menschen aufsuchen und dann gegenbenfalls nach Maschambanzou bringen. Das Zentrum selbst ist ein sehr liebevoll eingerichteter, heller und schöner Ort. Mit der Gründerin Sister Magret haben wir uns einige Zeit unterhalten. Sie hat viel über ihre Ideale gesprochen und darüber dass man die (Nächsten-)Liebe zu den Menschen bringen soll, die sie am dringensten brauchen. Im Maschambanzou leben Menschen, die seit Jahren nicht mehr von anderen Menschen berührt wurden und darunter sehr leiden. In den nächsten Tagen haben wir viel Zeit mit den Patienten dort verbracht. Neben einer lustigen Runde Mikado gab es auch einige Gespräche. Eine Frau erzählte mir, dass sie nach einer Tuberkolose Erkrankung nach Maschambanzou kam und vor einem Monat ihre Tochter verloren hat.
Die Zeit in Maschanbanzou-die Gepräche mit Sister Magret und den Kranken- hat mich sehr berührt und wird mich sicher noch einige Zeit gedanklich begleiten. Ich bin unglaublich dankbar für die Erfahrung und hoffe bald mal nach Maschanbanzou zurückkehren.




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